Nur jeder vierte Wiesenthauer ist jünger als 28
Autor: Franz Galster
Schlaifhausen, Freitag, 26. Februar 2016
Bürgermeister Drummer spricht von einer ungünstigen demografischen Entwicklung in seiner Gemeinde.
Fast symbolhaft liegt das Sportheim von Schlaifhausen zwischen den Gemeindeteilen Wiesenthau und Schlaifhausen. Dorthin hatte Bürgermeister Bernd Drummer (BGW) seine Gemeindemitglieder zur Bürgerversammlung geladen. Unter den Anwesenden begrüßte er besonders Altbürgermeister Ernst Drummer.
1681 Bürger zählt die Gemeinde derzeit. 1102 Bürger leben in Wiesenthau und 537 in Schlaifhausen. Es gab 2015 insgesamt 17 Geburten mit elf Jungen und sechs Mädchen. Diesen stehen acht Sterbefälle gegenüber. Die Altersstruktur entwickelt sich laut Drummer ungünstig. Nur 26 Prozent der Einwohner sind unter 28 Jahre alt. 37 Prozent liegen im Korridor zwischen 28 und 55 Jahre alt.
Zuwendungen und Steuern
Die Kommune beschäftigt derzeit 24 Personen. Die Kindertagesstätte verfügt über neun Angestellte.
Die Mittagsbetreuung in der Schule übernehmen sechs Kräfte.
An Zuwendungen und Steuern nahm die Gemeinde 1,76 Millionen Euro ein, wobei die Einkommenssteuer den größten Posten mit 1,04 Millionen Euro darstellte. Bei den Umlagen in Höhe von 899 000 Euro schlägt die Kreisumlage mit 680 000 Euro zu Buche. In der Gemeinde gibt es 97 Hunde. Die Besitzer entrichten dafür 4600 Euro an Steuern.
2446 Euro pro Schulkind
24 000 Euro wurden getilgt, ein Darlehen besteht noch mit 60 000 Euro. Der Kontostand am 31. Dezember 2015 belief sich auf bemerkenswerte 1,26 Millionen Euro. 16 Schüler besuchen die Schule in Kirchehrenbach. 2446 Euro pro Kind kostet die Schulverbandsumlage. In drei Klassen der Grundschule Wiesenthau werden 56 Kinder unterrichtet. Für das kommende Jahr sind 60 prognostiziert, dann voraussichtlich wieder mit vier Klassen. Die gesunkenen Schülerzahlen bereiten Sorgen. Drummer betonte immer wieder, wie wichtig junge Familien und Kinder in der Gemeinde sind.
Das über viele Jahre mit viel Energie verfolgte Baugebiet "Dorfäcker" in Schlaifhausen ist endgültig gescheitert. "Zumindest haben wir jetzt klare Verhältnisse und können konkret neue Planungen angehen", sagte Drummer. Die Suche nach einem Baugebiet, über das die Gemeinde verfügen kann, bezeichnet er als wichtigstes Thema für das laufende Jahr. Wenn Häuser verkauft werden, gehen sie laut dem Bürgermeister oft an Auswärtige.
Sieben Baugebiete werden zurzeit untersucht. Erste Planungsergebnisse sind bereits da, der Gemeinderat wird sich damit beschäftigen. Das Gewerbegebiet "Dorfäcker" mit vier Grundstücken soll noch in diesem Jahr erschlossen werden.
Telekom bekommt Zuschlag
Die Telekom ist mit der restlichen Breitbanderschließung beauftragt. Von der Gesamtinvestition von 300 000 Euro trägt die Gemeinde 52 500 Euro. Ein wesentlicher Posten im Haushalt ist die Renovierung des alten Rathauses von Schlaifhausen. Es wurde 2015 für das kommunale Investitionsprogramm angemeldet. Nach ersten Planungen sind rund 700 000 Euro für die Sanierung fällig.