Notunterkunft für Obdachlose in der Jean-Paul-Straße
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Dienstag, 23. Februar 2016
Forchheim hat nicht genug Wohnraum für Obdachlose. Eine Unterkunft in der Jean-Paul-Straße soll die Not lindern.
Die Stadt hat ein Problem, ihre Obdachlosen unterzubringen. Alexander Dworschak, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft (GWS) hatte schon jüngst bei den Haushaltsberatungen Alarm geschlagen: Die Zahl der Obdachlosen, die jahrelang bei um die 80 lag, sei "sprunghaft gestiegen - auf 116 Parteien". Über die Ursachen könne er nur spekulieren, sagte der GWS-Geschäftsführer; vermutlich kämen immer mehr Obdachlose aus dem Landkreis nach Forchheim.
Auch im Bauausschuss am Montag waren die Obdachlosen ein Thema: Für sie und notfalls auch für Flüchtlinge, soll ein Wohncontainer in der Jean-Paul-Straße 21 aufgestellt werden. Wie Gerhard Zedler, Chef des Bauamtes, den Stadträten sagte, sei der Container ein Geschenk der Deutschen Bahn. Maximal vier Menschen fänden Platz in der fünf mal sechs Meter großen Notunterkunft. Reinhold Otzelberger (SPD) protestierte gegen diese "gestaltungsschwache Lösung": Jahrelang habe die Stadt versucht, in jener Gegen "das Wohnumfeld zu verbessern - und jetzt stellen wir einen Container in der Jean-Paul-Straße auf". Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) sagte allen Protestierenden: "Ihr werdet staunen, was wir künftig noch beschließen werden."
Damit deutete er an, dass die Stadt im Notfall nicht wählerisch sein kann. "Es gibt nur noch zwei Betten und eine Wohnung für Obdachlose", warnte Alexander Dworschak. Der Vorteil des Containers: Er sei binnen 48 Stunden "aktivierbar". Daher auch der Standort Jean-Paul-Straße. Dort sei ein Anschluss an den Kanal.