Neues Buch über die Biertradition in Forchheim
Autor: Elisabeth Görner
Forchheim, Freitag, 20. Sept. 2019
Heimatforscher Reinhold Glas hat ein neues Buch über die Geschichte der Schankstätten, Brauereien und Felsenkeller in Forchheim verfasst.
Über die Forchheimer Keller wie über einzelne Gasthäuser der Stadt hat Reinhold Glas schon früher gearbeitet und auch Vorträge gehalten; jetzt hat er nicht nur das bisher Erforschte zusammengefasst, sondern das Thema erweitert. Mit Geduld, Sorgfalt und Akribie hat er auf der Basis von Archivalien ein Buch zusammengestellt mit dem Titel "Biertradition in Forchheim", Untertitel "Zur Geschichte der Schankstätten, Brauereien und Felsenkeller". Am Montag, 23. September, wird das Werk auf dem Schindler-Keller vorgestellt.
Es geht laut Inhaltsverzeichnis auf über 400 Seiten zunächst allgemein um "Das Bier- und Brauwesen in der Stadt" von den frühesten Nachweisen seit dem 14. Jahrhundert bis zur gegenwärtigen Situation, weiter um "Die Schank- und Braustätten" sowie um "Die Felsenkeller und ihre Schankstätten". Es wird auf "Die Büttner- und Brauerzunft" eingegangen sowie auf "Die Büttner- und Brauerfamilien".
Unterhaltsame Geschichten
Sehr unterhaltsam sind die spannenden oder lustigen "Geschichten rund um Wirtshäuser und Felsenkeller"; die Darstellungen der vielen verschiedenen "Bierkrüge und Bierdeckel" runden den überaus informativen Forschungsbericht zu diesem für Forchheim so typischen Thema ab.
Überhaupt machen die vielen und ganz unterschiedlichen Illustrationen (alte Fotos, Kupferstiche und Diagramme) schon das Blättern in dem Buch zum Genuss. Reinhold Glas war immer wieder - wie auch schon für seine früheren Forchheim-Bücher - in den Pfarr-, Stadt- und Staatsarchiven und hat historische Belege zum Teil sehr mühsam zusammengesucht und manche aufgrund des geschulten Auges gefunden wie etwa Angaben zu den Bierpreisen in Forchheim zu alten Zeiten.
Geläufige Namen
Wenn man heute, besonders in der Innenstadt, an den Gasthäusern vorbeigeht, sind zumindest den Forchheimern und den in der näheren Umgebung Wohnenden deren Namen sehr vertraut und quasi selbstverständlich; aber es gab irgendwann einmal Gründer für diese beliebten Treffpunkte und die entsprechenden Brauereien. Über die Brauerfamilie Greif - man kann durchaus von einer Dynastie sprechen - erfährt man viel in dem Buch, dass der aus einer alten Müllerfamilie stammende Georg Greif Brauer geworden ist und 1885 die Brauerei und die Gastwirtschaft Greif in der Sattlertorstraße gegründet hat, dass dessen jüngerer Sohn Konrad wiederum in die Wirtschaft "Eichhorn" (Familie Kreppelt) in der Vogelstraße eingeheiratet hat und seinerseits eine eigene Brauerei und ein Gasthaus mit diesem Namen in der Bamberger Straße gründete, nachdem der ältere Sohn Josef die väterliche Brauerei und Wirtschaft geerbt hatte.
Kommunbrauhaus verkauft
Letzterer empfand die Lage des Stammhauses in der Altstadt als "zu eng" und erwarb - weitsichtig - 1928 von dem Geld für das vorher verkaufte Kommunbrauhaus in der Wiesentstraße ein Anwesen in der Serlbacherstraße 10 - damals noch "auf grüner Wiese" - und verlegte nach dem Zweiten Weltkrieg (1952) seine Brauerei dorthin; eine Schankwirtschaft war angeschlossen.
Eine der Töchter von Josef Greif heiratete wiederum einen Erwin Schuster und Maria Anna (genannt Maja) und Erwin leiteten noch lange Brauerei und Wirtschaft. Es folgte Sohn Christian, der noch Seniorchef ist, aber dessen Sohn (auch) Christian ist ebenfalls schon seit 2006 wieder Braumeister. Echte Forchheimer sagen deshalb bis heute: "Mir geh'n 'nuntern Schuster..