Neuer Rektor für Gebetsstätte in Heroldsbach
Autor: Pauline Lindner
Heroldsbach, Montag, 08. Sept. 2014
Nachfolger des scheidenden Paters Dittrich von Stockhausen wurde Pater Ludwig Müller von den Brüdern des gemeinsamen Lebens.Von Stockhausen war 16 Jahre lang im Amt.
Mit Wirkung zum 1. September ernannte Erzbischof Ludwig Schick Pater Ludwig Müller von den Brüdern des gemeinsamen Lebens zum neuen Rektor der Gebetsstätte Heroldsbach. Die Ernennungsurkunde überreichte ihm Regionalbischof Georg Holzschuh beim Gottesdienst am Sonntag. Gleichzeitig verabschiedete er den bisherigen Leiter, P. Dittrich von Stockhausen aus dem gleichen Orden, einer Untergruppierung der Augustiner-Chorherren, die ihren Sitz in Waldshut im Südschwarzwald hat. Von Stockhausen leitete die Gebetsstätte 16 Jahre, seit deren Einrichtung am 1. Mai 1998. Mit diesem kirchenrechtlichen Akt und anschließender Weihe der privat errichteten Kirche und Kapelle auf dem sogenannten Erscheinungshügel in Heroldsbach erhielt dieser Versammlungsort von Gläubigen seinen heutigen Status.
Die Verwaltung liegt seither bei einem Stiftungsrat, dem neben dem Leiter der Gebetsstätte der jeweilige Ortsgeistliche und kirchlich engagierte Bürger angehören. Zahlreiche Pilger aus Nah und Fern kommen zu Gebet und Gottesdienst hierher. Dies war auch in den Jahren von 1948 bis 1998 so, obwohl Rom die Marienerscheinungen junger Heroldsbacher Mädchen kirchenrechtlich nicht anerkannt und dem Ort der Ereignisse nicht als Wallfahrtsstätte anerkannt hatte, sondern gläubige Besucher des "Erscheinungshügels" mit kirchenrechtlichen Sanktionen belegt hatte.
Die seelsorgerische Betreuung der Besucher der Gebetsstätte obliegt nun Stockhausens Nachfolger, Ludwig Müller. Der 64-jährige Ordensgeistliche hat bereits viele Jahre in der Pilger- und Wallfahrerseelsorge gearbeitet. Er stammt aus der Diözese Aachen und kam erst nach einer Ausbildung zum Krankenpfleger zur Theologie.
Zwei Ehrentitel
Nach einem längeren Aufenthalt beim Orden der Missionsbrüder des heiligen Franziskus holte er am Marianum in Neuss das Abitur nach und studierte anschließend in Bonn und Freiburg. 1980 trat er in Maria Bronnen bei den Augustiner-Chorherren ein und wurde als Kaplan nach Kempen am Niederrhein entsandt.
Weitere Stationen waren Wallfahrtsstätten bei Baden-Baden und Freiburg. Seine Aufgabe nennt Müller "der Mutter der göttlichen Weisheit, der Rosenkönigin dienen". Dies sind zwei Ehrentitel für die Gottesmutter Maria, die besonders in der orthodoxen Liturgie verwendet werden. Bei seinem Vorgänger bedankte sich Müller: "Ich darf nun weiterbauen." Im Namen des Erzbischofs dankte der Regionaldekan Holzschuh dem scheidenden von Stockhausen; den Dank des Stiftungsrates übermittelte dessen stellvertretender Vorsitzender, der frühere Bürgermeister Richard Gügel.