Druckartikel: Neuer Lebensraum für Unken in der Lias-Grube

Neuer Lebensraum für Unken in der Lias-Grube


Autor: Mathias Erlwein

Eggolsheim, Freitag, 26. Sept. 2014

Die Lias-Grube hat sich den Schutz zweier vom Aussterben bedrohter Amphibien auf die Fahnen geschrieben. Der WWF unterstützt die Eggolsheimer Einrichtung mit einem Scheck über 4500 Euro.
Die Eggolsheimer Schulkinder haben eine Gelbbauchunke gefunden.Foto: Matthias Erlwein


In der Umweltstation Lias-Grube in Unterstürmig haben die Mitarbeiter ein neues Biotop gebaut. Möglich wurde das Projekt, nachdem die Lias-Grube am Jubiläumswettbewerbs "Wildes Deutschland" des World Wide Fund For Nature (WWF) teilgenommen hat. Unter den 131 eingereichten Projektideen hat eine zehnköpfige Jury am Ende 50 Gewinner bestimmt: Darunter war auch das Vorhaben der Lias-Grube, einen Teich anzulegen. 4500 Euro hat der WWF der Unterstürmiger Einrichtung bezahlt. Das Geld fließt in Erdarbeiten und den Bau einer Beobachtungsplattform aus Holz.

Als Kriterien orientierte sich die Jury am naturschutzfachlichen Wert, dem Innovationsgrad sowie der umweltbildenden, integrierenden und auch öffentlichen Wirksamkeit des Projekts.

Extrem flache Gewässer

Mit dem Teich hat die Lias-Grube auch ein zusätzliches Stück Wildnis für die Amphibie des Jahres 2014, die europaweit geschützte Gelbbauchunke, geschaffen. Diese Unke lebt und laicht in extrem flachen Gewässern, die auch gerne immer wieder austrocknen dürfen.

Ihren Lebensraum teilt sich die Unke mit dem Teichmolch, der ebenfalls zu den geschützten und seltenen Art zählt. Inzwischen haben sich einige dieser Tiere auch in Unterstürmig angesiedelt. Wie zum Beweis für diese Behauptung fanden die Schüler aus den Ganztagesklassen der dritten und vierten Jahrgangsstufe der Mittelschule Eggolsheim, Christian, Paul und Jonas, am seichten Teichrand eine junge Gelbbauchunke.

Bedrohte Population

Gerade einmal wenige Wochen ist sie alt. Die drei Jungs präsentierten ihre Entdeckung den Mitschülern natürlich erst einmal stolz, bevor sie die Unke anschließend wieder ins Wasser setzten. Nachdem das Tier wieder entschwunden war, genoß auch der Eggolsheimer Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) wieder ungeteilte Aufmerksamkeit.Schwarzmann ist auch Vorsitzender des Fördervereins und bedankte sich in dieser Eigenschaft bei Karl Gutzweiler vom Fachbereich "Naturschutz" des WWF. "Naturschutz fängt vor der Haustür an. Wir freuen uns sehr, beim WWF-Projekt dabeisein zu dürfen", sagte Ulrike Schaefer. Sie ist Diplom-Biologin und Leiterin der Umweltstation.

Mit dem Geld des WWF will sie die Population der vom Aussterben bedrohten Gelbbauchunke und Teichmolch sichern.