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Neuer Kindergarten in Gräfenberg hat einen Clou


Autor: Petra Malbrich

Gräfenberg, Montag, 18. Juni 2018

Der neue Kindergarten in Gräfenberg, ein 2,1-Millionen-Euro-Bau, ist mit einer Feier eingeweiht worden. Er hat eine Besonderheit.
Bei der Einweihung des neuen Kindergartens in Gräfenberg Foto: Petra Malbrich


Die Gruppenräume im neuen Kindergarten in Gräfenberg gehören heute den "Großen". Fein säuberlich ist das Spielzeug in Kisten und Schubladen verstaut, um Platz für Essen, Getränke, die Tombola und all die Dinge zu haben, die für die Einweihungsfeier notwendig sind.

Die Kindergartenkinder lassen die Erwachsenen für sich, toben im Garten, hangeln sich die Rutsche hinauf, spielen im Sand oder üben eine Rolle über die Reckstange und wippen mit ihren Geschwistern. Ihr Spielereich, der geschützte Raum im Garten - all das zeigen die Kindergartenkinder den kleinen und großen Geschwistern, den Eltern und Großeltern.

"Mit 350 Gästen haben wir gerechnet", sagt Michaela Raum, die Leiterin der Einrichtung. Die Erwartungen sind übertroffen worden. Die neue Leiterin wird von den Eltern als Glücksfall hervorgehoben. Diese Herzlichkeit spiegelt sich den gesamten Tag über wider. Während sich die Erwachsenen in den Räumen umsehen, sind die Kindergartenkinder in ihr Spiel im Freien vertieft.

"Wir sind einfach nur glücklich", sagt Dekanin Berthild Sachs und fasst damit in Worte, was die Kinder hier in ihren neuen Räumen durch ihr ausgelassenes, fröhliches Spiel zum Ausdruck bringen. "Wir" , das sind nicht nur die Kinder, die Erzieherinnen und die evangelische Kirche, die vor dem Neubau Kita-Träger war, sondern auch die Verantwortlichen der Stadt. Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) ist von dem Kita begeistert.


Modern und klassisch

"Er ist einfach schön geworden", findet auch die Dritte Bürgermeisterin Regine Bleckmann (SPD), die von Anfang an für die Diakonie als Trägerschaft mit Neubau plädiert hatte. "Er ist modern und hat auch klassische Elemente", sagt Bleckmann beim Rundgang durch die hellen Räume. In einem der Gruppenräume sind "Ehemalige" auf dem Turm und winken herunter. "Ich will auch wieder in den Kindergarten. Ab sofort gehe ich nicht mehr in die Schule", sagt eine.

Sie kennen den alten Bau, der viele Mängel aufwies und enormer Reparaturen bedurft hätte. Nicht nur das, auch Erzieherinnen fehlten und es herrschte eine allgemeine Unzufriedenheit an dem Zustand Kindergarten - bis die Diakonie anrief, Hilfe anbot und den Stadtrat letztendlich überzeugte, die bessere Entscheidung zu sein. Von da an ging alles schnell.


Baubeginn im April 2017

Baubeginn für die 660 Quadratmeter große Neubaufläche ohne Außengelände war dann im April 2017. Die Kinder waren fast ein Jahr im Container untergebracht. Doch auch das war anders als manche Eltern vermutet hatten. Auch die Zeit im Container war gemütlich. "Das gesamte Bauvorhaben ist mit circa 2,1 Millionen Euro veranschlagt und noch nicht abgerechnet. Wir bleiben im Kosten- und Zeitrahmen, was im Baubereich nicht immer ganz selbstverständlich ist", sagt Fred Schäfer vom Diakonischen Werk Bamberg. Gefördert wird der Kindergarten mit 1,3 Millionen Euro durch den Staat. Das Diakonische Werk Bamberg-Forchheim trägt ungefähr 425.000 Euro, die Stadt Gräfenberg ist mit 375.000 Euro dabei. Zusätzlich leistet das Diakonische Werk Bayern für die Gestaltung der Außenanlagen einen Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro.


Fenster zu anderen Räumen

Besonders gut gelungen findet Pfarrerin Ruth Neufeld die Fenster in den Gruppenräumen. "Dadurch sind die Kinder immer im Kontakt zu den anderen", sagt Neufeld. Helle Möbel in Kombination mit einem hellen Grün - das Moderne und Klassische - finden auch die Generationen der Eltern und Großeltern ansprechend.

Zwei Geschwister warten, bis ihre kleine Schwester hinter dem Vorhang hervorkommt. "Der Kindergarten ist wirklich schön geworden", sagt die Mutter der Kinder. Sie war als Kind im alten Kindergarten und hat wie so viele den direkten Vergleich. Die ältere Generation kann sich an den noch älteren Kindergarten erinnern. Der war in der Bahnhofstraße und ist inzwischen recht verfallen. Dieser Kindergarten stand unter der Trägerschaft der Diakonie. Somit schließt sich der Kreis.