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Neuer Hochbehälter wird in Ebermannstadt gebaut


Autor: Josef Hofbauer

Ebermannstadt, Freitag, 19. Juni 2015

Exakt an der Stelle, an der bis vor kurzem noch der Hochbehälter I von 1923 stand, errichten die Stadtwerke nun ein Ersatzgebäude. Zusammen mit dem Hochbehälter in der Schlegelleithe versorgen beide Hochbehälter den unteren Teil von Ebermannstadt.
Der Spatenstich verläuft nicht ganz synchron. Dennoch ist der Elan der Beteiligten deutlich abzulesen. Von links: Jürgen Fiedler, Leiter der Stadtwerke, Bürgermeisterin Christiane Meier, Harald Herbach (Stadtwerke), Planer Alexander Dörrschmidt und Heinz Braunersreuther von der Firma Diersch-Bau.  Foto: Josef Hofbauer


Beim symbolischen Spatenstich für das 750 000 Euro teure Bauwerk in der Altweiherstraße unterstrich Jürgen Fiedler, der Leiter der Stadtwerke, am Freitag, dass beim Neubau die Kapazität von bisher 150 auf 500 Kubikmeter Wasser ausgeweitet wird. Vor allem nachts fördern die Pumpen das Trinkwasser, das im Hochbehälter zwischengespeichert und dann bedarfsgerecht an die Kunden weitergegeben wird.

Bereits Ende Januar haben die Elektriker der Stadtwerke ein neues Gebäude für die Trafostation errichtet. So konnte die bisher im Hochbehälter integrierte Stromversorgungstechnik in ein eigenes Gebäude umziehen. Während das Trafogebäude sichtbar bleibt, verschwindet der überwiegende Teil des Hochbehälters, bedingt durch die Hanglage in der Erde.

Baumstämme stabilisieren Boden

Die wichtigsten Arbeiten an dem Projekt sind bereits vergeben. So stellt die Firma Diersch aus Pegnitz den Rohbau her. Die Installation übnernimmt die Firma Lippolt aus Weidenberg und verantwortlich für die Tragwerksplanung ist das Ebermannstadter Ingenieurbüro Lang. Die Firma Laumer aus dem niederbayerischen Massing hat für die erforderliche Bodenstabilisierung gesorgt - beim ersten Behälter mit Hilfe von bis zu dreieinhalb Meter langen Fichtenstämmen. Die Bautechnik erinnere an Venedig, das auf Millionen von Holzpfählen errichtet wurde, fand Jürgen Fiedler.

Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) nutzte die Gelegenheit, um die Bedeutung der Stadtwerke als zukunftsfähiges Unternehmen zu unterstreichen. Gleichzeitig wandte sie sich gegen eine "Fusionitis". Wettbewerb ja, aber nicht zu den Bedingungen der Konzerne, fand Meyer, die eine Reihe von Gründen aufzählte, die für eine kommunale Wasserversorgung sprächen. Vor allem unterstrich sie die Bedeutung des Trinkwassers als natürliches Lebensmittel.

Wasserversorgung habe auch mit Gesundheitsvorsorge zu tun. Deshalb seien der Gewässerschutz und eine Landwirtschaft, die in Einklang mit der Natur steht, von besonderer Bedeutung. Der besondere Stellenwert des Wassers gebiete einen sparsamen Umgang mit diesem Gut.