Neue Trasse quer durch das Tal
Autor: Josef Hofbauer
Oberzaunsbach, Freitag, 15. Juni 2012
Eine neue Kreisstraße führt bald von Oberzaunsbach durch das Trubachtal Richtung Schweinthal.
"Die Trubachbrücke in Unterzaunsbach ist in einem desolaten Zustand", klagte der Leiter des Tiefbauamtes, Dieter Els, bei der jüngsten Sitzung des Kreis-Bauausschusses. Das Gremium musste sich daher entscheiden, ob die ramponierte Kreisstraße zwischen Unter- und Oberzaunsbach ausgebaut wird, oder ob eine neue Trasse quer durch das Trubachtal mit einer Anbindung an die Staatsstraße nahe Schweinthal die sinnvollere Alternative darstellt. Dabei ließ Els keinen Zweifel, dass er einen Neubau eindeutig bevorzugen würde.
Kreisrat Edwin Dippacher (CSU) mochte weder der einen noch der anderen Variante in vollem Umfang zustimmen. Die CSU Fraktion tendiere zwar zum Neubau, wolle aber Änderungen. So müsse die Kreisstraße zwischen Unter und Oberzaunsbach zur Gemeindestraße zurückgestuft und auf drei Meter verengt werden.
Dem stimmte Otto Siebenhaar (Freie Wähler) mit einer Ausnahme zu. "Von einem Rückbau der Straße halte ich nichts", plädierte der Leutenbacher Bürgermeister für die Beibehaltung der Straßenbreite zwischen Ober und Unterzaunsbach.
"Die Brücke ertüchtigen und die Straße sanieren", fasste Wolfgang Fees (SPD) die Position der Sozialdemokraten zusammen. Einen Eingriff in die unverbaute Natur, noch dazu mitten in einem Flora Fauna Habitat, das vor wenigen Jahren als Filmkulisse diente, hielt Fees für unverantwortlich. "Zumal wir eine Alternative haben", bekräftigte der Langensendelbacher Bürgermeister.
Lieber etwas langsamer
Unterstützung erhielt er von Michael Hofmann (Junge Bürger). "Wir loben die Naturbelassenheit dieses Tales und bauen mitten durch eine Straße. Das passt nicht", kritisierte er. Es gebe keine Notwendigkeit, eine neue Straße zu bauen. "Die Zufahrtsmöglichkeiten nach Hundshaupten sind gegeben. Wir müssen keine neue Straße bauen, damit jemand zwei Minuten früher im Wildpark ist", argumentierte Hofmann.
Die Engstelle in Oberzaunsbach sei kein besonderer Unfallschwerpunkt. Das habe die Polizei bestätigt. "Mir ist es lieber, die Autofahrer sind etwas vorsichtiger unterwegs, als zu schnell", betonte Hofmann, der für eine Sanierung der Brücke in Unterzaunsbach und einen Ausbau der bestehenden Trasse plädierte. Für die "Variante drei", die von der Verwaltung favorisierte Neubau-Trasse, gebe es kein stimmiges Konzept, behauptete Hofmann.
Manfred Fluhrer (Die Grünen) sprach sich ebenfalls für einen Ausbau der bestehenden Kreisstraße aus. Die Kurve in Oberzaunsbach solle aufgeweitet, die Fahrbahn erneuert und die Brücke ertüchtigt werden, fand Fluhrer.
Bei der Abstimmung konnten sich SPD, Grüne und Junge Bürger nicht durchsetzen. Mit 7:4 Stimmen sprachen sich CSU und Freie Wähler eindeutig für eine Neu-Trassierung der Kreisstraße aus.