Neue Stiftung in Neunkirchen am Brand will "Zukunft schenken"
Autor: Petra Malbrich
Neunkirchen am Brand, Montag, 03. Dezember 2018
Mit der neu gegründeten Stiftung "Zukunft schenken" der evangelischen Kirchengemeinde Neunkirchen am Brand sollen bedürftige Kinder unterstützt werden.
Die Not ist meist nicht sichtbar. Und doch gibt es Kinder im Hort oder Kindergarten, denen kein Mittagessen gekauft werden kann, denen Schulbedarf aus Geldmangel fehlt. Und es gibt auch Jugendliche, die etwa auf die Konfirmandenfreizeit verzichten müssen. Das ist nicht irgendwo der Fall, sondern auch in Neunkirchen am Brand. Die Betreuer, Pfarrer oder Erzieherinnen sind die ersten, denen diese finanzielle Not bekannt wird. Mit der Stiftung "Zukunft schenken" will die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Neunkirchen am Brand dauerhaft für Neunkirchen ein Zeichen setzen und diesen Menschen helfen. Denn genau die sozialen Aspekte stünden heutzutage bei einer Stiftungsgründung im Vordergrund, meinte Pfarrer Axel Berthold bei der Stiftungsgründung am ersten Advent. Er zeigte mit Jesus Sirach in der Bibel auch die für den Menschen bestehende Sozialverpflichtung auf.
Schnelle Umsetzung
Dass es so schnell zur Umsetzung kam, ist der Vorarbeit von Dietlinde und Werner Stiller, Paul Schenk und Werner Drexler zu verdanken, die zunächst Einzelpersonen und Firmen aufgesucht und anschließend öffentlich für die Stiftung geworben haben. Mit Erfolg. "Die Stiftung hat 17 Gründungsmitglieder und 72.000 Euro aufgebracht", freute sich Werner Drexler, der Vorsitzende des neuen Stiftungsbeirats. Das Geld wird ab 1. Januar 2019 bei der evangelischen Landeskirche angelegt und bringt 2,1 Prozent Zinsen bei einer Laufzeit von fünf Jahren. "Somit können wir erst ab 2020 das erste Fördergeld in Höhe von etwa 1500 Euro verteilen", sagte Drexler. "Spenden können jederzeit eingesetzt werden", betonte Drexler. Der Stiftungsbeirat wird entscheiden, wofür das Geld verwendet wird. Der Beirat sollte deshalb auch aus Vertretern des Kirchenvorstands und des Diakonievereins bestehen. Den Stiftungsbeirat bilden Christa Boeckmann, Jürgen Drexler, Philipp Pott, Andrea Roder, Werner Stiller und Pfarrer Axel Berthold. Die Stiftung will Menschen helfen, die in Not geraten sind, bei der christlichen Gemeindearbeit oder der Kirchenmusik unterstützen, nannte Drexler einige Beispiele. In der Praxis wurden schon Bedürftige unterstützt. Da war ein Flüchtlingskind, das sehr begabt beim Flötenspiel war. Den Unterricht leisten konnte sich die Familie nicht. Aber ein Gemeindemitglied übernahm diese Kosten für ein Jahr. Das Beispiel war auch ein Grund für die Entscheidung, diese Stiftung zu gründen. Letztich würde den Kindern und Jugendlichen mit dieser finanziellen Unterstützung das Erleben der Gemeinschaft ermöglicht. Wobei die Hilfe auf Basis der christlichen Werte für alle Menschen möglich ist, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Religionszugehörigkeit. "Zugleich ist die Stiftungsgründung ein Zeichen dafür, wie lebendig die Kirche ist", meinte Martin Lemberger, der Vorsitzende des Diakonievereins für Kinder und Jugend, wurde doch auch dieser aus der Kirchengemeinde heraus gegründet. "Das Bisherige war die Ouvertüre, jetzt fangen wir richtig an", betonte Drexler nach der musikalischen Umrahmung durch die Flötengruppe der evangelischen Kirchengemeinde.