Namensstreit um mögliches Mauerscheißer-Fest: Forchheim kommt nicht zur Ruhe
Autor: Franziska Rieger
Forchheim, Freitag, 04. Januar 2019
Bei der Namensdebatte geht den Organisatoren vor allem eines gegen den Strich: Das neue Konzept sollte im Vordergrund stehen und nicht der Name des Festes.
Dass Namen doch nicht nur Schall und Rauch sind, beweist die hitzige Debatte um ein mögliches Mauerscheißer-Fest. Ob "Fäkalienfest" oder "Hingucker": Die Forchheimer kommen nicht zur Ruhe, die Meinungen gehen auseinander.
Was die Diskussion bei manchen befeuert: Stadtlockal-Inhaber Christoph Kauer, der im Organisationskomitee die Forchheimer Gastronomie vertritt, besitzt die Rechte am Namen "Mauerscheißer". Der Vorwurf: Damit könnte er Werbung für den Geschenkeladen "Mauerscheißer" machen.
"Das war ein ganz normaler Prozess, als das Geschäft eröffnet wurde", erklärt Kauer. Der Name sollte einen Bezug zu Forchheim haben und diese Idee sollte ihm keiner wegnehmen - ein ganz normaler Vorgang, der mit dem Fest nichts zutun habe. Für ein mögliches "Mauerscheißer-Fest" stelle er den Namen der Stadt ohne Bedingungen zur Verfügung.
Die Organisatoren des neuen Festes, darunter das Citymanagement, das Ordnungsamt und eine Gruppe von Gastronomen, stören sich in der hitzigen Debatte vor allem an einem: Das neue Konzept sollte im Vordergrund stehen und nicht dessen Name.
Ist die Diskussion zielführend?
Dass die Diskussion um den Namen solche hohen Wellen schlägt, das hätte keiner gedacht, berichtet Kathrin Grüner, Inhaberin des Lübbis. Viel wichtiger sei der neue Inhalt des Festes. "Die Diskussion um den Namen ist so ermüdend. Man versucht, etwas Neues zu schaffen und wird nur auf den Namen reduziert", findet auch Michael Bierfelder von den "Innenstädtern". Vielmehr sei es eine Chance für Forchheim, das Fest neu zu formieren.
Dass das Altstadtfest eine Neukonzeption dringend nötig hat, ist nichts Neues. Diese Tatsache gipfelte im vergangenen Jahr fast im Ausfall des Festes - bis die Citymanagerin das Fest rettete.
Bereits als 2017 das Tourismuskonzept für Forchheim erarbeitet wurde, sei man auf den geschichtlichen Bezug des "Mauerscheißers" aufmerksam geworden. Die Idee eines Mauerscheißer-Festes mit historischem Bezug keimte auf. "Wenn es schon so ein Fest in Forchheim gibt, sollte man sich auch mit der Historie beschäftigen", findet Kauer.