Bergstraße in Forchheim-Ost: Nachbarn wollen Bau begrenzen
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Mittwoch, 20. April 2016
14 Wohnungen könnten in der Bergstraße in Forchheim-Ost entstehen. Die Anwohner halten die Pläne für überdimensioniert.
Das gemeinsame Gespräch mit Nachbarn und Bauherren habe keine Einigung gebracht, bedauert Gerhard Zedler. Daher hat der Chef des Bauamtes dem Planungs- und Umweltausschuss am Dienstag vorgeschlagen, für das Areal nördlich der Bergstraße einen neuen Bebauungsplan aufzustellen.
Die Eigentümer eines etwas 3500 großen Grundstückes haben den Forchheimer Architekten Dieter Reck beauftragt; zwei Wohnhäuser mit insgesamt 14 Wohnungen sollen entstehen. Doch die Nachbarn lehnen die Pläne ab, weil sie die neuen Gebäude für überdimensioniert halten.
Ja zum neuen Bebauungsplan
Gleichzeitig gibt es aber sechs Anwohner der Bergstraße, deren eigenes Gebäude vom geltenden Bebauungsplan abweicht. Weil sich also beide Seiten - die Bauherren und die Anwohner - gegenseitig vorwerfen können, dass sie sich nicht an Grenzen halten, hat das Bauamt vorgeschlagen, einen neuen Bebauungsplan aufzustellen. Dieses Vorgehen hat der Planungsausschuss am Dienstag einstimmig gebilligt.Was aber noch nichts darüber aussagt, ob die Pläne des Architekten verwirklicht werden: Dieter Reck hat zwei 25 Meter lange Gebäude geplant; das an der Straße liegende soll zwölf, jenes dahinter neun Meter hoch werden. Da in der Nachbarschaft eine Baulinie von über 50 Metern herrscht, passe die Länge der geplanten Gebäude durchaus ins Stadtbild, sagte Reck dem Ausschuss.
Die Stadträte sagten durch die Bank, dass die geplante Bebauung an dieser Stelle zwar sinnvoll, aber überdimensioniert sei. "Das Maß ist überschritten" meinte Udo Schönfelder (CSU) und auch seinem Parteifreund Josua Flierl war das Projekt "zu voluminös"; es müsse sich besser in das Stadtbild einfügen. "Wesentlich zu groß", urteilte auch Sabine Dittrich (FGL) und Günther Hammer (SPD) hatte gar "Angst, dass so was kommt".
Was kommt, das sei Sache der Stadt. "Sie hat die Planungshoheit", betonte Bauamtschef Gerhard Zedler. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) unterstrich, dass er den Architekten in den Ausschuss eingeladen habe, "um die Sache plastischer zu machen". Auch Manfred Hümmer (FW) meinte, die Präsentation des Architekten sei "zielführend", weil sie zeige, dass die Planung bislang "etwas überdimensioniert ist".
10 statt 14 Wohnungen?
Einen Vorschlag, um die Dimensionen zurechtzurücken, machte Udo Schönfelder: "Zehn Wohneinheiten" seien in der Bergstraße angemessen. Die Anwohner haben mit Roland Rösler bereits einen Sprecher benannt, der sich am Dienstag im Planungsausschuss zu Wort meldete. "Die Wohnqualität geht verloren, wir haben dann zwölf Meter neben uns eine Häuserfront. In so einem Zustand wollen wir nicht leben."
Ärgerliche Vision
Zudem stellte Rösler in Frage, ob ein Bebauungsplan "über die Grundstücke gelegt werden kann, wenn die Anlieger das nicht wollen". Bauamtschef Zedler ärgerte sich über die Darstellung Röslers: "So wird es nicht. Es ist eine Horrorvision, die sie dargestellt haben." Gerhard Zedler machte den Vorschlag, dass auf dem Grundstück in der Bergstraße "zwei Baukörper" stehen sollten, allerdings mit einer etwas geringeren als der geplanten Baulinie. Entscheidend sei, sagte OB Uwe Kirschstein, dass die Nachverdichtung an dieser Stelle gelinge. Es sei nicht der rechte Moment, im Planungsausschuss "das ganze Verfahren durchzuexerzieren".