Nach Sting ist jetzt Jahn Forchheim am Zug

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Foto: Ekkehard Roepert
Foto: Ekkehard Roepert

Der Fußballplatz und die Halle des Jahn Forchheim werden nach den Konzerten vom Wochenende bald wieder bespielt. Doch ab Oktober beginnt endgültig der Umbruch auf dem Jahn-Gelände, wobei große Fragen noch ungelöst sind.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Noch während die Arbeiter das Konzert-Equipment vom Jahn-Gelände schaffen, laufen die Vorbereitungen für die nächsten Veranstaltungen. Seit Montag (24. Juni) geht es darum, in der Jahn-Halle klar Schiff, und den Rasen an der Friedrich-Ludwig-Jahn Straße wieder bespielbar zu machen.

Erst Dienstagabend (25. Juni) werde die Abbau-Phase enden, sagt Mary Moosburger von der Bamberger Veranstaltungsservice GmbH. Das heißt: Nach zweitägiger Aufräumarbeit ist die Jahn-Halle, die am Wochenende über 50 Künstlern als Backstage-Zone diente, "endreinigungsfähig", wie es im Jargon der Veranstalter so schön heißt.

Etwas langwieriger werde es sein, den Fußballplatz wieder in Schuss zu bringen. Auch das sei vertraglich geregelt, betont Mary Moosburger. In den nächsten Tagen würden Gartenbauer "die Schäden zurückbauen". Natürlich haben rund 20 000 Besucher an zwei Konzert-Tagen und die Last der Bühne tiefe Spuren auf dem Jahn-Rasen hinterlassen. "Gerade wegen der Trockenheit leidet der Rasen massiv", sagt Mary Moosburger. Normalerweise hätte der Verein die Spielfläche am Wochenende "wie wild bewässert". Doch während das Grün nach Wasser lechzte, waren die Konzertveranstalter heilfroh, dass sie einen harten und trockenen Boden zur Verfügung hatten. Bei starkem Regen wäre alles im Morast versunken. Insgesamt hatte die Veranstaltungsservice GmbH an den sechs Auf- und Abbautagen rund 60 Mitarbeiter im Einsatz. In den nächsten Wochen liegt der Ball nun wieder im Feld der SpVgg Jahn Forchheim.

Denn viele Details des Jahn-Umzuges und der Bebauung des Jahn-Geländes sind noch immer ungeklärt. Vorstandsmitglied und Schatzmeister Gerhard Tinkl ist vorerst darüber erleichtert, dass der Hamburger Investor den Abriss der Jahnhalle verschoben habe. Ursprünglich war der 30. Juni als Abriss-Beginn genannt worden. "Doch den Termin hat der Investor offiziell verlängert", freut sich Gerhard Tinkl. "Wir dürfen bis zum 30. September Veranstaltungen abhalten. Und am 5. Oktober spielt der Spielmannszug noch sein letztes Konzert in der Jahn-Halle - das wird der krönende Abschluss."

Dann sei zwar der Abriss der Jahnhalle unausweichlich, doch der Spielbetrieb auf dem Jahn-Rasen bleibe noch das ganze Jahr gesichert, betont der Schatzmeister. Daher sei auch mit dem Musikveranstalter vom Wochenende vereinbart worden, dass der Fußballplatz nach der 90er Party und dem Sting-Auftritt "wieder hergerichtet" werden müsse: "Auf einem Acker können wir nicht spielen."

Unter welchen Bedingungen die Jahn-Fußballer aber spielen werden, wenn ab 2020 die Bebauung ihres Fußballplatzes beginnt, darüber müssen die Verantwortlichen mit der Stadt weiter verhandeln. Denn klar ist: Der um Jahre verzögerte Jahn-Umzug in den Stadt-Norden wird nicht abgeschlossen sein, während die Bebauung des Jahn-Geländes schon begonnen haben wird.

Räte beschließen "endgültig"

Eine Lösung werde sich "im Laufe des Juli zeigen", ist Gerhard Tinkl zuversichtlich. Schon am heutigen Dienstag könnte ein großer Schritt gelingen. Denn die Stadträte beschäftigen sich erneut mit dem Thema. Auf der Tagesordnung steht: "Geplantes Vorgehen bis zur Fassung endgültiger Beschlüsse zum Umzug der SpVgg Jahn Forchheim".

Auf jeden Fall wird die Zeit der Jahn-Halle und die Zeit des Sportvereins als Veranstalter enden. "Es gibt keinen Jahnler, der der Halle nicht nachheult", sagt Vorstandsmitglied Tinkl. Aber aus wirtschaftlichen Gründen sei es längst fällig, dass sich der Jahn als Veranstalter einer so großen Halle zurückzieht. Im neuen Vereinsheim im Stadt-Norden werde es künftig nur noch große Familienfeste und Jahreshauptversammlungen geben.