Druckartikel: Muss das "Ei" in Igensdorf saniert werden?

Muss das "Ei" in Igensdorf saniert werden?


Autor: Petra Malbrich

Igensdorf, Sonntag, 10. Dezember 2017

Muss der Faulturm des Abwasser Zweckverbandes Obere Schwabach saniert werden? Um das herauszufinden, wurde eine Firma beauftragt.
Ein INgenieurbüro prüft, ob der Faulturm der Kläranlage sanierungsbedüftig ist. Foto: Petra Malbrich


"Frohe Ostern" stand vor mehr als 25 Jahren auf einem Banner, das an dem großen braunen "Ei" bei der Kläranlage in Pettensiedel hing. Das Ei ist nichts anderes als der Faulturm, in dem es Tag und Nacht gärt.

Um zu schauen, ob nun der Faulturm saniert werden muss, ob er saniert werden könnte oder ein neues "Ei" gebaut werden müsste, dazu müsste der Turm komplett leer gemacht werden. Muss der Faulturm saniert werden? Um das herauszufinden, wurde eine Firma beauftragt. Erstes Fazit: Noch immer werfen Bürger Lebensmittelreste in die Toilette, was Ratten anzieht.

Ingenieur Bernd Müller von der Firma Schneeberger und Kraus informierte, dass er schon wesentlich jüngerer Faultürme begutachtet habe, die saniert werden mussten, hingegen manch gleichaltrige oder ältere Faultürme seien noch intakt hewesen.

Den Auftrag, zu überprüfen, wie es im Pettensiedeler Ei aussieht, wurde in der Abwasserzweckverbandssitzung vergeben. Ebenso an die Firma Schneeberg und Kraus wurden die Leistungen für die Vergrößerung des Regenrückwasserhaltebecken im Herpersdorfer Raum vergeben. Gestiegene Anforderungen hätten Anpassungen bei der Wasserver- und Entsorgung zur Folge. Im Herpersdorfer Raum, hat der Abwasserzweckverband ebenfalls Bauten. Diese müssen nun vergrößert werden. Für die Anpassungen der Bauten im Igensdorfer Raum hingegen hat der Zweckverband mehr Zeit bekommen und kann die erforderliche Maßnahme, die Vergrößerung des Rückhaltebeckens am Radweg in Pettensiedel, noch zurückstellen. Mit dem Spatenstich beim Rückhaltebecken für Gräfenberg in Weißenohe wurde eine erforderliche Maßnahme bereits eingeleitet.

Das Regenüberlaufbecken wird mit 450 000 Euro gefördert. Mit dem Bau wird im nächsten Jahr begonnen und wohl auch fertig werden, so dass die Rechnungen bezahlt werden müssen. Da die Fördergelder aber erst fließen, wenn der Bau abgeschlossen ist, könnte es sein, dass die Fördersumme erst 2019 frei wird. Vorsichtshalber hat der Zweckverband deshalb eine Kreditaufnahme von einer Million Euro im Haushalt eingeplant. Einstimmig wurde der Haushaltsplan beschlossen.

"Noch immer gibt es Leute, die nicht verstehen, dass Lebensmittelreste nicht in die Toilette gehören", ärgerte sich Verbandsvorsitzender, Bürgermeister Wolfgang Rast (Igensdorfere Umland). Auch das Bratfett sei ein Problem. Scheinbar landeten genug Essensreste in den Kanälen, dass die Ratten davon angezogen und wohl auch satt würden. Rattenbekämpfungsmaßnahmen müssen deshalb wieder durchgeführt werden. Die beauftragte Firma kümmert sich um die Anlagen des Abwasserzweckverbands, bieten aber den Gemeinden Rattenbekämpfungsmaßnahmen an.