Druckartikel: Muskulöser Spaßvogel belustigt die Pinzberger

Muskulöser Spaßvogel belustigt die Pinzberger


Autor: Franz Galster

Pinzberg, Freitag, 16. Juni 2017

Bei der großen Geburtstagsfeierder Freiwilligen Feuerwehr Pinzberg reißt "Da Bobbe" alias Robert Ehlis das Publikum von den Stühlen.
Mit einem Fass Bier auf den Schultern zieht "Da Bobbe" ins Festzelt ein. Fotos: Franz Galster


Eigentlich wollten die Pinzberger das 140. Bestehen ihrer Freiwilligen Feuerwehr nicht ganz groß feiern, wie Vorsitzender Klaus Zametzer sagte. Ein ansprechendes Programm stellten sie dann aber doch auf die Beine. Sicherlich einen Höhepunkt bildete dabei der Auftritt von "Da Bobbe" alias Robert Ehlis.

Er riss mit seinem aktuellen Kabarettprogramm "Zefix" das Publikum förmlich von den Sitzen. Schon beim Einzug mit dem klassischen Bierfass auf der Schulter sprang der Funke über. Ehlis schlüpfte anschließend in eine Reihe unterschiedlicher Rollen. Breiten Raum nahm, ganz nach dem Thema des Anlasses, die Feuerwehr ein. Eine der Bühnenfiguren war der Brandlhuber Muk aus Facklberg. Feinsinnige Einlassungen, aber auch derbe Sprüche ließen das gut gefüllte Festzelt beben.


Neigung zum Jammern  

Der Nikolaus, Pfarrer und viele weitere Persönlichkeiten des täglichen Lebens wurden parodiert. In vielen Singspielen begleitete ihn seine Steirische.
Der Vortrag von "Da Bobbe" war körperlich wie geistig eine Höchstleistung. Er beschäftigte sich unter anderem mit der Neigung vieler, allzu gern zu jammern: "Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist halt die Badehose schuld."

Viel Stoff gab auch die Emanzipation und das Zusammenspiel von Männern und Frauen her. Erfrischend auch, wie er spontan Einwürfe aus dem Publikum aufnehmen konnte. "Da Bobbe" wirkte sehr authentisch. Er kommt aus der Oberpfalz bei Regensburg. Seinen Dialekt habe er mit Rücksicht auf die verschiedenen Gegenden schon ein wenig eingedeutscht. Pfarrer Michael Gehret sah in der Pause sichtlich entspannt aus: "Ich hatte heute einen schweren Tag, da tut diese Abkühlung gut. Man kann hier richtig lachen."

Ulli Wagner von der FFW Pinzberg hatte im Vorfeld im Internet recherchiert und war dort auf den Kabarettisten gestoßen. "Er wirkt live noch viel besser als auf Facebook", stellte er jetzt zufrieden fest. In einer Klausurtagung im Zillertal hatte der Vorstand beschlossen, "Da Bobbe" zu engagieren.

Ein kleines Risiko gab es schon, schließlich war "Da Bobbe" zuvor noch nie in Franken aufgetreten. "In Franken waren wir noch nie zum Auftritt, das ist richtig spannend", meinte "Da Bobbe" auch selbst. Umso mehr war er von der Offenheit des Publikums angetan. Bei aller Freude und Begeisterung wurde er zum Schluss noch nachdenklich, ja fast ein wenig mahnend. Alle im Zelt sollten doch bitte dankbar sein, im schönen Freistaat Bayern leben zu dürfen. Dort, wo es den meisten gutgehe.