Muggendorf bleibt nachts weiter dunkel
Autor: Pauline Lindner
Wiesenttal, Mittwoch, 20. April 2016
Der Wiesenttaler Gemeinderat beschäftigte sich mit der Frage nächtlicher Beleuchtung.
Drei Anträge aus den Bürgerversammlungen behandelte der Wiesenttaler Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Der eine Antrag mit Unterschriften von 275 Personen wandte sich gegen die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung in Muggendorf.
Seit 2011 bleibt es zwischen 0.30 und 4.30 Uhr dunkel im Markt und seinen Ortsteilen. Der Beschluss fiel damals im Zuge der strengen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen. Seither hat man rund 80 000 Euro an Stromkosten gespart. Gegen eine Stimme entschied sich der Rat für die Beibehaltung der Abschaltung.
Feste Zeiten
Eine Änderung der Nachtabschaltungszeit wäre in Streitberg und den Orten auf der südlichen Höhe leichter. Denn sie werden von den Stadtwerken Ebermannstadt versorgt, die per Computersteuerung das Ein- und Ausschalten regeln können.
Das Bayernwerk, das die übrigen Ortsteile versorgt, gibt laut Bürgermeister Helmut Taut (FFW) feste Zeiten vor.
Dafür haben die Feuerwehr und auch der Bürgermeister Schlüssel, um im Bedarfsfall die nächtliche Beleuchtung länger brennen zu lassen oder eigens einzuschalten. Das war das letzte Mal bei einem Gasalarm am Lindenberg der Fall. Taut eilte zum Schalter, und als die Wehr vor Ort war, war Muggendorf erleuchtet. Die Kommune kommt auch Anträgen von Wirten und Festveranstaltern nach. Gegen eine Gebühr von 25 Euro lässt Taut das Licht länger brennen, wenn eine Veranstaltung bis nach Mitternacht dauern soll. Hans Heißenstein (WU) warnte vor einem Alleingang für Muggendorf. Für ihn stellt sich vor allem die Frage, was die Unterzeichner tatsächlich störe.
Höhere Eingruppierung
Die Marktgemeinde hat beim Straßenbauamt eine Begrenzung auf Tempo 30 am Streitberger Berg - vom Kurhaus nach unten - beantragt. Der Rat hatte Bedenken, ob man dort diesem Wunsch nachkommen werde. Man setzt mit Ratsmitglied Marco Tautner (FWW) auf die anstehende Änderung der Straßenverkehrsordnung, wonach auch auf Straßen höherre Eingruppierung vor Schulen, Kindergärten und Altenheimen ein Tempolimit ausgesprochen werden kann. In der Bürgerversammlung in Albertshof war eine Erhöhung der Hundesteuer gefordert worden. Die jährliche Gesamteinnahme bei 164 gemeldeten Hunden beträgt 8800 Euro. Dazu fragte die Verwaltung bei elf Kommunen in der Nähe an, was dort ein Hund im Jahr koste.
Die Spanne reicht von 25 Euro in Mistelgau bis 50 Euro in Ebermannstadt. Wiesenttal verlangt 45 Euro und liegt damit an dritter Stelle. Bei Zweithunden mit 90 Euro sogar auf Platz zwei. Die jährlichen Gesamteinahmen bei 164 gemeldeten Hunden liegt bei 8800 Euro. Deshalb soll es bei den alten Gebührensätzen bleiben.
Gleichwohl versteht man das Anliegen der Bürger, die sich an herumliegenden Hundehäufchden stoßen. Besonders Flurbereinigungswege Richtung Ebermannstadt seien verschmutzt. Der Wiesenttaler Gemeinderat überlegt sich nun, ob dort ein Hundekotbeutel-Spender und entsprechende Abfallkörbe nicht wirksamer Abhilfe schüfen als ein höherer Steuersatz.