Movies für die Penne
Autor: Nikolas Pelke
, Samstag, 04. August 2012
Rainer Hahn dreht seit 25 Jahren Filme für die Schule. Mit slowakischen Studenten arbeitet der Draisendorfer an einem neuen Projekt.
Von seinem Haus in Draisendorf kann er es fast sehen: das Ende der Welt. "Die Straße neben meinem Garten geht nach Rauenberg. Dann ist Ende", erzählt Rainer Hahn und lacht. Ein Problem hat er damit nicht. Im Gegenteil: Von dem kleinen Ort in der Gemeinde Wiesenttal startet der 55-Jährige seine Streifzüge mit der Kamera.
Rainer Hahn bringt die Welt ins Klassenzimmer. Seit 25 Jahren dreht er Filme für den Unterricht. Neuerdings richtet sich sein Kino-Auge nach Osten. In die Wildnis der Hohen Tatra. Genauer nach Poprad, eine Stadt die früher Deutschendorf hieß und heute mitten in Europa liegt. "Hier finde ich viele Themen, die in Zukunft interessant für den Unterrichtsfilm werden," erzählt er. In seinen Filmen stellt der Geograf am liebsten Landschaften vor. Noch viele unberührte Flecken gelte es jenseits der ehemaligen Grenze des Eisernen Vorhangs zu entdecken. Deswegen ist Hahn mit seiner Filmfirma "Praxis Unterrichtsfilm" in die Slowakei gezogen. Unter dem Namen "Tatravision" produziert er nun dort seine Lehrfilme für den Unterricht.
Ob Odessa, die Karpatendeutschen oder die Roma in der Slowakei - was die Schüler nicht mit eigenen Augen erleben können, sollen sie zumindest in den bewegten Bildern des fränkischen Filmemachers sehen und verstehen können.
Gerade arbeitet Hahn an dem letzten Schliff für einen Film über die Luft und den Luftdruck. Das junge Filmteam kommt aus Poprad. Tea Bodova geht zwar noch auf das deutsche Gymnasium dort. Die 18-Jährige kennt sich aber auch schon mit dem Filmschnitt aus. "Bei Tatravision zu arbeiten, ist eine sehr gute Möglichkeit zu testen, ob man sich für einen Beruf im Filmgeschäft eignet. Es gibt keine vergleichbare Firma bei uns in Poprad", erzählt Tea, die bei den Dreharbeiten auch vor der Kamera stand.
Schon ein bisschen verrückt
"Das ist Tea. Sie ist von etwas umgeben, das man nicht sehen, fühlen oder schmecken kann. Trotzdem ist es vorhanden. Es übt einen enormen Druck auf Tea aus. Es ist das Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten, das auf ihr lastet, ohne dass sie nur das Geringste davon spürt. Wovon ist die Rede?", fragt der Sprecher.
Die Antwort müssen die Schüler selbst gegen. "Die Filme sollen die Zuschauer nicht berieseln", sagt Hahn. "Wir erklären nicht alles von vorne bis hinten. Oft endet ein Film mit einer Frage, um das Unterrichtsgespräch in Gang zu setzen", erklärt er. Stolz ist der 55-Jährige auf seine jungen Mitarbeiter aus der Slowakei. Daniel Kaputsa sei ein Technik-Genie. Jan Barilla sei Experte für Tieraufnahmen in freier Wildbahn.
Ein bisschen verrückt müsse man natürlich schon sein im Filmgeschäft gibt Rainer Hahn zu. Aber Hahn ist gut, in dem was er tut. Er ist der einzige, der Unterrichtsfilme in HD-Qualität anbietet.
Leihe Schulen und Kindergärten können Filme von Rainer Hahn im Forchheimer Medienzentrum ausleihen.
Download Hahns Filme können auch aus dem Internet heruntergeladen werden. Unter der Adresse www.mz-fo.de .