Mittagsbetreuung in Forchheim wird zehn Prozent teurer
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Freitag, 12. Juni 2015
Steigende Personalkosten und eine Förderung, die mit den Kostensteigerungen in keiner Weise Schritt halte, haben dazu geführt, dass die Stadtverwaltung den Mitgliedern des Hauptausschusses eine Anhebung der Gebühren für die Mittags- und Hausaufgabenbetreuung um zehn Prozent vorgeschlagen hat.
Die Betreuung von 11.30 bis 14 Uhr soll demnach von 30 auf 33 Euro steigen. Die Betreuung von 11.30 bis 15.30 Uhr kostet künftig 55 statt 50 Euro, und die Betreuung bis 16.30 Uhr schlägt künftig mit 61 statt bislang mit 55 Euro zu Buche. Die Neuregelung soll ab September gelten.
"Moderate" Erhöhung
Wie Gabriele Obenauf, Leiterin des Amtes für Jugend, Bildung und Soziales, sprach auch Stadträtin Sabine Dittrich (FGL) von einer moderaten Erhöhung. Gleichwohl merkte Dittrich an, dass auch bei den Kindertagesstätten die Gebühren angehoben worden seien. "Bildung und Ausbildung sind teuer. Kinder kosten Geld", betonte die Grundschullehrerin. Sie verwies darauf, dass die Einkommen der Eltern nicht in gleichem Umfang gestiegen seien. Auch Ulrich Schürr (JB) unterstrich, dass die Belastungen für die Eltern in der Summe zunehmen. Deshalb regte er einen Geschwisterrabatt bei der Mittagsbetreuung an.
Kern fällt "Diskrepanz" auf
Anita Kern (SPD) fiel eine Diskrepanz bei den Einnahmen und Ausgaben in der Martin-Schule und der Grundschule Burk-Buckenhofen auf. Während hier die Hälfte der Ausgaben ungedeckt seien, liege dieser Betrag bei den anderen Schulen nur bei einem Drittel.
Dies versuchte Gabriele Obenauf mit den getrennten Räumen zu erklären. Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) vertrat die Ansicht: "Da müssen wir schon mal genauer hinsehen." Es könne nicht sein, dass die Kinder über ihr Mittagessen die Abschreibung für das Schulgebäude mitfinanzierten. Bis zur nächsten Stadtratssitzung will Stumpf das entsprechende Zahlenmaterial beschaffen. Sollten die Beträge gravierend abweichen, müsse über das Thema noch einmal grundsätzlich diskutiert werden. Auch die Sache mit dem Geschwisterrabatt sei eine Überlegung wert, fand Stumpf.
Udo Schönfelder (CSU) bekannte: "Wir sind Partner der Eltern, wir sind aber auch Stadträte, die auf die Kosten schauen müssen. Vor diesem Hintergrund akzeptieren wir diesen Vorschlag." Lisa Hofmann (SPD) regte an, dass nicht die gebundene, sondern die offene Ganztagsbetreuung das Ziel sein müsse.
Mehrkosten für die Stadt?
"Vom Ansatz her ist das für die Kinder die richtige Lösung", pflichtete Oberbürgermeister Franz Stumpf bei. Allerdings würde dies wieder Mehrkosten für die Stadt bedeuten, die jede Gruppe mit 5000 Euro bezuschussen müsse - und: "Dann ist nicht mehr die Stadt, sondern die Schule zuständig."