Mit Playmate Estella auf der "Terrasse" in Forchheim
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Freitag, 04. März 2016
Vedat Dinc und Ibrahim Akbulut beleben die Daimlerstraße: Das einstige La Strada feierte seine Neugeburt als Terrasse.
Am liebsten schweißt Vedat Dinc Rohre für die Erdölindustrie. Aber er hat auch schon Fastfood-Restaurants in Rumänien und Litauen betrieben. Aufgewachsen ist der 48-jährige Türke in Forchheim, wo er jetzt eine alte gastronomische Adresse wiederbeleben möchte: In der Daimlerstraße 10 hat Vedat Dinc zur Einweihung der "Terrasse" eingeladen. Als "Stargast des Abends" wird Estella Keller erwartet, die Miss März des Playboy.
Im alten Wohnzimmer zu Gast
Vielen Forchheimern wird das Haus noch als "La Strada" in Erinnerung sein. Volker Backer hat das Restaurant 18 Jahre mit seiner Mutter betrieben. Heute Abend ist er unter den Ehrengästen. "Das ist mein ehemaliges Wohnzimmer", sagt Volker Backer, als er sich auf einer Ledercouch inmitten von über 100 Gästen niederlässt. "Hier hingen mal Masken an den Wänden, das Flair war mediterran, eher beachmäßig", erzählt Volker Backer. Er sei glücklich, dass mit dem Grillhaus, der Lounge und der Bar wieder Leben in das Haus gekommen sei. "Seit 2013 gab es einige Angebote, die Räume zu vermieten, aber viele wollen was aufmachen und haben kein richtiges Konzept." Bei seinem Schulfreund Vedat Dinc sei das anders gewesen. "Das Warten hat sich gelohnt", sagt Volker Backer.
Mit Ibrahim Akbulut hat sich Vedat Dinc einen erfahrenen Eventmanager aus Nürnberg in die Daimler-Straße geholt. Der quirlige Akbulut, den hier alle nur "Ibo" nennen, fühlt sich von dem "Probelauf" während der Eröffnungsfeier bestätigt. 180 Einladungen habe er verschickt, neunzig Prozent der Geladenen seien gekommen.
Als sich die Gäste schon seit zwei Stunden am Buffet und in der Shisha-Lounge vergnügen, taucht um 21 Uhr auch die ersehnte Estella Keller auf. Das Playboy-Model aus dem Aischgrund trägt einen Pelz um den Hals, geht auf extrem hohen Absätzen und lächelt entspannt. Ibo schließt Estella in die Arme: "Schatz, was magst du trinken?"
Leute, die er mag, nenne er "immer gleich Schatz", sagt Ibo. Das Model kennt er, seit sie an einem seiner Castings teilgenommen habe.
Das Model plaudert
Der Geschäftsführer und sein Eventmanager begrüßen immer neue Gäste. Halil Tasdelen, der SPD-Chef aus Bayreuth, schaut kurz bei seinem Freund Vedat Dinc vorbei. Alexander Kursawe, langjähriger Stammgast im La Strada, hat Blumen mitgebracht und macht große Augen über die Verwandlung der Räume: "Ungewohnt, aber sehr interessant." Estella Keller steht neben ihrem Vater an der Bar. Sie plaudert mit einem Gast über das Leben als Model. Wie schwer es sei, einen Mann zu begegnen, "der es ehrlich mit mir meint"; wie wichtig ihr das Leben bei der Familie zu Hause in Dachsbach sei. Einst war sie Krankenpflege-Schülerin in Forchheim, aber heute finde sie keine Zeit mehr, in Forchheim auszugehen. Ihre zweite Heimat heißt jetzt wahlweise: Italien, Kitzbühel, Hamburg. Ihr Vater ist stolz, dass seine Tochter "den Durchbruch geschafft" habe. "So viele Fränkinnen werden noch nicht im Playboy gewesen sein."
Männliche Fans sind rar
Die Männer schauen sich nach der großgewachsenen Frau mit den langen schwarzen Haaren um, aber sie halten höflich Abstand. Das sei ganz normal, verrät Estella Keller: "Auch bei offiziellen Terminen kommen mehr die Frauen auf mich zu, die meisten Fans sind Frauen." Am späteren Abend sitzt sie in einem Ledersessel neben ihrem Vater, nippt an einem Glas und spielt mit dem Handy. Seit sie im Playboy war, ist Estella in der Welt gefragt, am nächsten Tag wird sie nach Berlin aufbrechen - "zu einer Feier mit Designern".Ibo wird seinen "Schatz" künftig wohl nicht häufig auf der Terrasse begrüßen können. Aber an schönen Frauen soll es nicht mangeln: Monatlich werde er Castings in der Daimlerstraße veranstalten. Wie man sich so ein Casting vorzustellen habe - als eine Art Modenschau? "Modeschauen sind langweilig", sagt Ibo und lacht: "Lass dich überraschen."