Mietwohnungen in Forchheim: Keine blumigen Miet-Aussichten in Forchheim
Autor: Franziska Rieger
Forchheim, Freitag, 06. Sept. 2019
Wer in Forchheim nicht Unmengen für eine Mietwohnung ausgeben kann, muss lange suchen. Mehr sozial geförderte Wohnungen oder die neu eingeführte Mietpreisbremse schaffen nur wenig Linderung.
500 Anfragen. So viele stehen im Moment auf der Warteliste beim Haus der Wohnungswirtschaft, zu dem die Wohnungsbau- und Verwaltungsgenossenschaft Forchheim (WVG) gehört. Besonders gesucht sind Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen, berichtet Wolfgang Bonengel, Vorsitzender der WVG. Zwischen einem dreiviertel Jahr und drei Jahren kann die Suche dauern, abhängig von den Ansprüchen des Suchenden.
"Leute, die bei uns vorsprechen, suchen preisgünstige Wohnungen", sagt Bonengel. Rund 1100 Wohnungen gehören zum Portfolio der WVG und der Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft (GWS), dazu kommen 250 Wohnungen der Joseph-Stiftung. Zwischen 4,50 Euro und sieben Euro liegt die Kaltmiete pro Quadratmeter.
Einen Teil der Wohnungen kann die Gesellschaft frei vermieten, rund 25 Prozent ihrer 1100 Wohnungen sind öffentlich geförderter Wohnungsbau. Für solche Wohnungen müssen die Mieter einen Wohnberechtigungsschein vom Liegenschaftsamt der Stadt anfordern. Entscheidend hierbei sind unter anderem Einkommen und Wohnungsgröße.
30 Prozent Sozialwohnungen
2018 wurden rund 120 solcher Scheine ausgestellt, berichtet Thomas Jungbauer, Leiter des Forchheimer Liegenschaftsamtes. Nach dem neuen Wohnraummodell der Stadt müssen 30 Prozent der neuen Fläche im Geschosswohnungsbau für sozial geförderte Wohnungen reserviert werden.
So sind beispielsweise im künftigen Philosophenviertel 90 öffentlich geförderte Wohnungen eingeplant. "Das wird die Situation in Forchheim entschärfen", sagt Jungbauer. Bis die ersten Wohnungen bezugsfertig sind, dauert es allerdings noch.
Zwischen acht und neun Euro pro Quadratmeter werden die sozial geförderten Wohnungen im neuen Philosophenviertel nach ersten Schätzungen kosten, so Jungbauer. Abhängig ist das von der Kostenkalkulation des Investors.
Damit bei hochpreisigen Wohnprojekten die Preise der sozial geförderten Wohnungen nicht ins Unendliche steigen können, seien diese Mieten durch die Regierung gedeckelt. Die Folge: Die normalen Wohnungen eines solchen Projektes werden teurer, so Jungbauer. Wie viel diese Kosten, darüber gebe es noch keine Informationen. Zwischen sieben und acht Euro pro Quadratmeter betrage die Durchschnitts-Kaltmiete in Forchheim. "In extremen Fällen" neun bis elf Euro, schätzt Jungbauer. "Die Spanne ist groß."