Mehr Sicherheit im Forchheimer Kellerwald
Autor: Franziska Rieger
Forchheim, Freitag, 15. März 2019
Der Kellerwald hat sich entwickelt - nur die Infrastruktur ist nicht mitgewachsen. Damit Forchheims "heiliger Berg" weiterhin schön und sicher bleibt, braucht es Nachbesserungen. Doch die müssen sensibel abgewogen werden.
Der Kellerwald ist in die Jahre gekommen. Kellerstollen und Schankflächen entsprechen nicht mehr den aktuellen Vorschriften. Im Haupt-, Personal- und Kulturausschuss (HPKA) am Donnerstag wurde klar: Es besteht dringender Handlungsbedarf. Dem ist sich auch Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) bewusst: "Die Sicherheitsthemen dulden keinen Aufschub." 1. Lebensmittelhygiene
Georg Rodler vom Fachbereich Lebensmittelüberwachung am Landratsamt legte eine Auflistung mit Fotos vor. Darauf zu sehen: Lebensmittel und Kellerstollen, in denen es wenig appetitlich aussieht. "Der Kellerwald ist für das, was jetzt angeboten wird, nicht angelegt", sagt Rodler. Die Infrastruktur sei nicht mitgewachsen, obwohl jeder Keller mittlerweile jedes Essen anbietet.
In den Kellerstollen könne - außer Kartoffeln, Rüben oder Bierfässern - nichts sachgemäß gekühlt werden. Eine Lösung seien Kühlzellen, beispielsweise ein Mehrzweckraum mit einzelnen Kühlschränken. Ebenso müsse es separate Personaltoiletten geben.
Er habe ein Konzept für die Wirte vorgelegt. Diese und die Pächter seien gewillt, die Situation zu verbessern. Deshalb werden wohl schon bald Bauanträge an die Stadt herangetragen, warnt Rodler. Wenn sich nichts ändert, werde es den Kellerwald - wohlgemerkt - kulinarisch in den nächsten fünf bis zehn Jahren in dieser Art nicht mehr geben.
Weniger negativ wollen das einige Stadträte sehen: "Sie sprechen hier von unserem heiligen Berg", betont Udo Schönfelder. Dem schlossen sich seine CSU-Kollegen an. Man dürfe nicht verallgemeinern, so der Tenor.
Nichts hinauszögern will dagegen Paul Nerb (FBF): "Die Gesundheit der Besucher muss über dem heiligen Berg stehen. Die Mängel müssen sofort und ganz energisch abgestellt werden", sagt er. Manfred Hümmer (FW) fordert, einen Stufenplan zu entwickeln. 2. Bauordnung
Wer auf den Kellern ausgelassen feiert, der wird sich über absturzsichere Geländer oder Wege nicht viele Gedanken machen. "Die Thematik betrifft aber den ganzen Kellerwald, nicht nur das Annafest", betont Stefan Schelter, Leiter des Stadtbauamtes.