Mehr Kita-Plätze sind das Ziel
Autor: Petra Malbrich
Igensdorf, Mittwoch, 14. November 2018
Igensdorf steht in Sachen Kinderbetreuung gut da. Das zeigte sich in der jüngsten Ratssitzung. Lediglich für die unter Dreihährigen fehlen Kapazitäten.
In Unterrüsselbach wird gerade ein neuer Kindergarten gebaut. Damit werden mehr Betreuungsplätze geschaffen und der langfristigen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in der wachsenden Gemeinde gedeckt. Das spiegelte auch die Bestandsaufnahme in Sachen Kinderbetreuung wieder, die Martin Hempfling vom Jugendamt Forchheim in der jüngsten Sitzung Marktgemeinderats vorlegte.
Aufgegliedert war das in die Altersgruppen der Kinder unter drei Jahren und der Regelkinder von drei Jahren an bis zur Einschulung. Für diese Erhebung waren die Eltern befragt worden. Insgesamt 300 Fragebögen hatte man verschickt, 164 Rückmeldungen erhielt Hempfling. Auch die Familiensituation wurde betrachtet. 95 Prozent der Eltern leben demnach zusammen, es sind nur wenige Alleinerziehende. Aufgrund der hohen Einwohnerzahl zeigen sich in Igensdorf nur geringe Schwankungen bei den benötigten Betreuungsplätzen. Fast jedes Kind braucht einen Betreuungsplatz.
Die meisten wollen einen Krippenplatz
Auffällig ist der vielfach geäußerte Wunsch nach Plätzen in der Kinderkrippe. "Der Wunsch nach einer Kinderkrippe ist hier stärker als im Landkreis", meinte Hempfling. Welche Art der Betreuung bei den unter Dreijährigen gewünscht sei, war ebenfalls eine Frage. 73 Prozent der Eltern gaben an, einen Krippenplatz zu wünschen, 23 Prozent wollten einen Kindergartenplatz, damit das Kind nicht von der Krippe in Kindergarten wechseln müsse, und zwei Prozent wünschten einen Platz in der Kindertagespflege. Auch hier ist Igensdorf mit neun Kindern, die eine Kindertagespflege besuchen, gut vertreten. Zehn Kinder sind außerhalb des Landkreises untergebracht und 15 stehen auf der sogenannten Warteliste.
"Das können aber auch Doppelanmeldungen sein", meinte Hempfling dazu, der diese Wartelisten kritisch betrachtet. Bei den Betreuungsplätzen für unter Dreijährige hat Igensdorf ein Defizit von elf Plätzen, wohingegen es bei den Regelkindern gerade mit dem Kiga-Neubau sehr gut aufgestellt ist. 196 Plätze sind hier vorhanden, bei 180 Plätzen werde der Bedarf den Hochrechnungen zufolge im Jahre 2021 liegen. 200 Plätze sollte Igensdorf zur Verfügung stellen. 30 Regelkinder sind außerhalb des Landkreises untergebracht.
Pendlergemeinde mit vielen Kindern
"Hier kommt die Struktur unserer Gemeinde heraus. Wie sind eine Pendlergemeinde und eine mit vielen Kindern", sagte Bürgermeister Wolfgang Rast. "Bei den Kindergartenplätzen sind wir auf der sicheren Seite. Bei den Krippenplätzen müssen wir bald tätig werden und unser Augenmerk auf normale Krippenplätze richten", fasste Edeltraud Rösner (CSU) zusammen.
Ihre Frage, ob es sinnvoll sei, die Tagespflege zu forcieren, verneinte Hempfling. Er lehne einen massiven Ausbau ab, weil es sonst Personalprobleme gäbe und die Kosten stiegen.
Auch Barbara Poneleit (Grüne) fügte an, die Tagespflege sei eher als Angebot für Schichtdienst oder als Randbetreuung gedacht. Erst Kinderkrippe und dazu in den Abend- oder frühen Morgenstunden Tagespflege sei nicht optimal, weil die Krippenkinder dann mehrere Bezugspersonen hätten.