Mehr Frauen in die Kommunalpolitik im Landkreis Forchheim
Autor: Franziska Rieger
LKR Forchheim, Freitag, 15. November 2019
Frauen sind bis heute in politischen Ämtern oder Gremien wie Gemeinderat, Stadtrat oder Kreistag unterrepräsentiert. Auch im Landkreis Forchheim wird die Kommunalpolitik von Männern dominiert.
Die Bewerber für die anstehenden Kommunalwahlen im März bringen sich in Position. Fast jeden Tag strahlt ein anderer Kandidat von einem Foto aus der Zeitung. Und richtig, meist sind es Kandidaten. Kandidatinnen sind in der Unterzahl.
Die Wahrheit ist: Frauen sind in politischen Ämtern oder Gremien wie Gemeinderat, Stadtrat oder Kreistag nach wie vor unterrepräsentiert.
Das zeigen auch die Zahlen für den Landkreis Forchheim: Sechs Bürgermeisterinnen stehen 23 Bürgermeistern gegenüber. Auch im Kreistag des Landkreises Forchheim sind die elf Kreisrätinnen gegenüber den 49 Kreisräten in der Minderheit.
Für Christine Galster, Gleichstellungsbeauftragte am Landratsamt Forchheim, ein Alarmsignal. Sie appelliert deshalb an alle politisch interessierten Frauen, zu den öffentlichen Veranstaltungen oder den Aufstellungsversammlungen zu gehen.
Beruf, Kinder und Pflege
"Gleichberechtigung hin oder her: Es ist nach wie vor so, dass Frauen eher eine konservative Haltung haben", sagt sie. Zwar sind immer mehr Frauen berufstätig. Doch Hausarbeit, Kindererziehung oder Pflege von Familienangehörigen bleiben oft trotzdem an ihnen hängen. Für politisches Engagement bleibe dann kaum noch Zeit. Dazu kommen Sitzungen und Termine an den Wochenenden und am Abend. "Jeder Tag hat 24 Stunden und die Zeit für das politische Amt fehlt dann einfach", sagt Galster.
Außerdem herrsche immer noch die landläufige Meinung vor, dass Politik Männersache sei und deshalb die vorderen Listenplätze oftmals an männliche Bewerber vergeben werden. Galster betont: Die Parteien sollten zwar eine paritätische Listenbesetzung anstreben, "nur um der Quote Willen" sei aber das falsche Signal.
Schließlich brauche es dafür erst einmal genügend Bewerberinnen. "Bei manchen Frauen muss das Interesse an Politik geweckt werden", sagt sie. Dafür eignen sich beispielsweise Frauenstammtische. Frauen, die in die Kommunalpolitik wollen, rät Galster, sich aktiv fortzubilden und Informationsmöglichkeiten in der Gemeinde wahrzunehmen. Etwa an politischen Sitzungen und Bürgerversammlungen teilzunehmen.