Martinskirche Forchheim: Ein bodenständiger Gottesdienst
Autor: Franziska Rieger
Forchheim, Sonntag, 20. Oktober 2019
Zu Besuch in der Pfarrei St. Martin: Wir haben uns für die Messfeier um 11 Uhr entschieden, sonntags werden am Morgen und am Abend weitere angeboten.
Das Urteil unseres Testers
Die Pfarrei St. Martin bietet an den meisten Sonntagen drei Gottesdienste an. Zur zweiten Messfeier um 11 Uhr ist die Kirche gut gefüllt. Die vorgetragenen Texte (Lesung, Predigt und Fürbitten) sind gut verständlich und werden in einem angenehmen Ton gelesen. Die Predigt ist eher traditionell und alltagsfern, auch die Begrüßung und die Verabschiedung könnten etwas persönlicher ausfallen.
Die Bewertungen im Einzelnen:
1. Einstieg Ein angenehm lautes Orgelspiel sollte die Gottesdienstbesucher in St. Martin offenkundig darauf hinweisen, dass es jetzt los geht mit dem Gottesdienst. Den um 11 Uhr hält an diesem Sonntag Pfarrer Friedrich Braun, der bereits im Ruhestand ist, aber aushilfsweise noch Gottesdienste gestaltet. Nach den ersten Strophen des Anfangsliedes begrüßt der Pfarrer die Gläubigen in ruhigem Ton. Die Begrüßung ist kurz und sachlich. Zu Beginn verkündet der Pfarrer, welchen Verstorbenen heute gedacht wird. 2. Musik Der Organist spielt die Lieder sehr gut, ohne große Überraschungen. Falsche Töne sind keine dabei. Es werden im Laufe des Gottesdienstes zwar regelmäßig Lieder angestimmt, aber dann meist nur eine oder zwei Strophen. Die Liedauswahl ist eher konservativ. Die Gemeinde hält sich beim Mitsingen eher zurück.
3. Lesungen Die Lesung aus dem alten Testament (Paulus) übernimmt ein Gemeindemitglied, die Dame spricht laut genug und deutlich, an manchen Stellen wirkt die Lesung etwas holprig. Der vorgetragene Text ist nicht zu lange, so können die Gläubigen leicht dem Gesagten folgen. Dann erklingt ein meditatives Orgelspiel.
4. Predigt Ein packender Einstieg in die Predigt fehlt, stattdessen rezitiert der Geistliche noch einmal Stellen aus dem Evangelium. Nach einigen Sätzen versucht der Pfarrer zumindest, die im Evangelium angesprochenen Themen auf die heutige Zeit zu übertragen. "Sehen wir nicht auch in der heutigen Zeit manche als Menschen zweiter Klasse?", ist ein Gedanke der Predigt. Insgesamt wirkt die Predigt wenig tiefgründig. Angenehm: Insgesamt dauert sie höchstens fünf Minuten, das reicht vollkommen aus, so bleiben die Kirchenbesucher konzentriert.
5. Kommunion/Abendmahl Die Kommunion wird in Form einer Wandelkommunion gereicht. Die Besucher verlassen ihre Bänke, gehen in den Altarraum, um hier die Hostie in Empfang zu nehmen. Das Ganze dauert nicht zu lange, da vier Kommunionhelfer die Hostien austeilen. Währendessen erklingt leise und meditative Orgelmusik. Angenehm: Nach dem Austeilen der Kommunion bleibt genug Zeit, um in Ruhe zurück in die Bank zu gehen und dort innezuhalten.
6. Segen
Zum Ende des Gottesdienstes verabschiedet der Pfarrer die Kirchenbesucher mit dem üblichen Segensspruch. Mit einem Satz wünscht er der Gemeinde noch eine schöne Woche. Ohne weitere persönliche Worte beendet er den Gottesdienst.