Druckartikel: "LiDo" umwirbt die Dormitzer Schülereltern

"LiDo" umwirbt die Dormitzer Schülereltern


Autor: Petra Malbrich

Dormitz, Mittwoch, 09. Sept. 2020

Die Dormitzer Pro-Westumfahrungsgruppe "LiDo" hat den Kindern den Weg am ersten Schultag verschönert.
Mit einer Plakataktion verschönerten die "LiDo"-Aktivisten den Schulweg in der zurzeit verkehrlosen Hauptstraße.privat


"Sicherer Schulweg" prangt auf den gelben Plakaten, die in den Gemeinden auf Abc-Schützen und ältere Schüler aufmerksam machen. In Dormitz nicht. Dort ist der Schulweg heuer zum ersten Mal seit langem wirklich sicher, findet die Gruppe "LiDo", das für liebenswertes Dormitz steht und die Westumfahrung befürwortet.

Grund für diese Situation mit Seltenheitswert ist neben Corona vor allem die Brückensanierung, die den Durchgangsverkehr aus dem Ort hält. "Normalerweise fahren täglich 10 000 bis 11 000 Autos auf der Hauptstraße. Das große Verkehrsaufkommen ist der Berufsverkehr; gerade dann, wenn die Kinder zur Schule laufen", informiert Sylvio Heede.

So manchem Anwohner sei schon angst und bange geworden, wenn die Schulkinder auf dem schmalen Gehweg mit dem Ranzen auf dem Rücken nebeneinander liefen, konkretisiert Heede. Nur heuer nicht.

Gefahrlos unterwegs

Ganz ungezwungen konnten die Kinder mit ihren Eltern auf dem Gehweg laufen, denn auf der Hauptstraße ist kaum Verkehr. Auch Abgase schlugen den Kindern nicht entgegen. "Ohne Durchgangsverkehr fällt der Schulweg gar nicht schwer", stand deshalb auf den Plakaten, die "LiDo" eigens für den ersten Schultag anfertigen ließ und am Ortseingang und -ausgang sowie in der Ortsmitte anbrachte. Ein paar farbige Luftballons bespaßten die Schüler zusätzlich und spiegelten die entspannte Verkehrssituation wider.

Denn die Befürworter der Westumfahrung wollten mit dieser neuen Situation zugleich die Bedeutung der Westumfahrung zeigen. "Es ist seit Jahren ein untragbarer Zustand", meint Heede. Nicht nur die unangenehmen Seiten des Verkehrsaufkommens und die Gefährlichkeit durch den Schwerlastverkehr: "Die Kinder konnten die Straße an der Bushaltestelle kaum überqueren." Nicht nur für die auswärtigen Kinder sei das ein Problem gewesen, auch für die Schüler aus dem Ort, die zur Grundschule liefen. Ein Problem, das es heuer nicht gab.

"Die Gefahr, dass die einzige Fußgängerampel in Dormitz von Autofahrern oder Lastwagen in der Verkehrskolonne schlicht übersehen wird, ist gering. Auch die Abstände zwischen den Fahrzeugen auf der Hauptstraße sind in der Regel so groß, dass ein gefahrloses Überqueren an den nur zwei Querungshilfen, die es an der langen Hauptstraße gibt, möglich ist", sagt Heede und fügt an: "Leider ist es Ende September zu Ende."

Dann sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und der Alltagsverkehr rollt wieder auf der Hauptstraße.

Die Uhr läuft

Gespannt seien die Befürworter, wie lange sich das mit der Umgehungsstraße noch hinauszögere. Das Straßenbauamt prüft noch alle Einwände, informiert "LiDo".

Deshalb appelliert die Gruppe auch an die Schülereltern, den Schulweg mit den Erstklässlern genau einzuüben und auf die Gefahren hinzuweisen, die sich nach der Brückensanierung und Öffnung der Staatsstraße wieder ergeben.