Druckartikel: Lichter des Glaubens

Lichter des Glaubens


Autor: Thomas Weichert

Gößweinstein, Mittwoch, 27. Dezember 2017

Zum Beschluss der Ewigen Anbetung führte eine Lichterprozession durch Gößweinstein
Zahlreiche Feuer schmückten Gößweinstein und die umliegenden Berghänge.


Seit zwölf Jahren schon gibt es dank der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Wirtschaft- und Tourismus wieder den alten Brauch der Lichterprozession am zweiten Weihnachtsfeiertag in Gößweinstein. War die Burg letztes Jahr wegen Bauarbeiten gar nicht illuminiert, brannten heuer zumindest auf der Burgmauer wieder zahlreiche Lichter. Was im Gegensatz zu den zehn Jahren zuvor aber fehlte, waren die großen Holzfeuer am Burgberg. Dafür brannte aber der gegenüberliegende Aussichtspunkt Gernerfels am Kreuzberg lichterloh und war ein Hingucker.

In der Pezoldstraße und den Seitenstraßen entlang des Prozessionszugs brannten an den Straßenrändern und auf der Mauer rund um die Basilika außerdem rund 300 kleinere Feuer, die aus mit Wachs getränkten Toilettenpapierrollen hergestellt worden waren. Für die Romantik fehlte aber auch heuer der Schnee.

Die Prozession wurde angeführt von den Ministranten, dahinter Pfarrer Pater Flavian Michali, der unter dem Baldachin das Allerheiligste durch die Straßen trug und von Fackel tragenden Feuerwehrleuten flankiert wurde. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Musikverein Gößweinstein. Alle Gößweinsteiner Vereine, Bürgermeister Hanngörg Zimmermann und einige Marktgemeinderatsmitglieder sowie einige Bürgermeister aus den Nachbargemeinden beteiligten sich am Zug.

Als Vorbeter fungierte Ex-Bürgermeister Georg Lang (CSU). Die Ewige Anbetung an den beiden Weihnachtsfeiertagen hat in der Basilika in Gößweinstein eine jahrhundertelange Tradition. Wie aus der Ortschronik hervorgeht, wurde die Prozession im 18. Jahrhundert auch von Wallfahrern besucht. Da gab es noch bengalische Leuchtfeuer auf den Fels- und Berghängen rund um den damals schon bekannten und bedeutenden Wallfahrtsort. Die Tradition, Lichter und Holzfeuer abzubrennen, wurde noch bis Anfang des Zweiten Weltkriegs gepflegt.