Leutenbacher Krippe verteuert sich deutlich
Autor: Karl-Heinz Frank
Leutenbach, Dienstag, 03. Juni 2014
Die tatsächlichen Kosten für die Erweiterung des Leutenbacher Kindergartens sind um über 60 000 Euro höher als ursprünglich kalkuliert. Den Löwenanteil der Mehrkosten bezahlt die Gemeinde selbst.
Der neu formierte Leutenbacher Gemeinderat hat sich unter dem Vorsitz von Bürgermeister Florian Kraft (FW) jetzt vor allem mit der Endabrechnung des Krippenanbaus am katholischen Kindergarten St. Jakobus befassen müssen. Besonders erfreulich war dies nicht, denn die Kosten sind höher als ursprünglich kalkuliert.
Nach einer Bauzeit von annähernd 18 Monaten war die Krippe im April vergangenen Jahres eröffnet worden. Zwölf Kleinkinder im Alter bis drei Jahre finden dort seitdem unter anderem einen Gruppen- und einen Schlafraum.
Der mit der Planung betraute Hollfelder Architekt Hartmut Schmitt hatte die entsprechenden Kosten noch im Oktober 2010 auf 383 300 Euro beziffert. Abzüglich der staatlichen Zuwendung wäre demnach noch ein Betrag von 72 800 Euro geblieben. Diesen hätten sich drei Akteure aufgeteilt: 36 400 Euro hätte die Gemeinde gestemmt, je 18 200 Euro die katholische Kirchenstiftung St.
Die Endabrechnung im November 2013 machte diese Planspiele allerdings null und nichtig. Plötzlich sollte der Anbau 60 913 Euro teurer kommen. Begründet wurde diese Entwicklung vor allem mit einem Baupreisanstieg in Höhe von 24 531 Euro. Hinzu kamen die Kosten für eine neue Eingangstür mit einem Windfang, eine neue Klingelanlage oder auch eine Vergrößerung der Außenanlagen. Allein letztere Maßnahme schlägt mit 10 102 Euro zu Buche.
Sorgen um die Stiftung
Im Lichte dieser Entwicklung stellt sich die Frage, wer die Mehrkosten übernimmt. Von staatlicher Seite kann die Gemeinde in diesem Zusammenhang nichts erwarten.
Immerhin hat der Bamberger Domberg inzwischen einen höheren Anteil von 33 428 Euro akzeptiert. Das bedeutet, dass die Gemeinde jetzt 66 856 Euro übernehmen muss. Die Kirchenstiftung zahlt wie der Domberg 33 428 Euro. Ob die Stiftung diesen Betrag allerdings tatsächlich auch bezahlen kann, nannte Kraft als "durchaus fraglich".
Fest steht, dass sich die Gemeinde ihrer finanziellen Verantwortung stellt. Mit 12:0 Stimmen einigte sich der Gemeinderat darauf, die Hälfte der Kosten zu übernehmen.
Einig war man sich an diesem Abend auch darin, den Wanderweg am Wasserfall bei der St. Moritz-Kapelle instandsetzen zu lassen. Bürgermeister Kraft erinnerte daran, dass die Gemeinde bereits im Jahr 2005 mithilfe des Leader-Programms die Treppenstufen und drei Jahre später auch das Geländer am Wasserfall erneuert hat.
Jetzt müsse aber das Geländer und die 75 neuen Treppenstufen erneuert werden, eine Böschungssicherung angebracht sowie Entwässerungsrinnen eingebaut werden.
Diese Maßnahmen haben vor allem den Zweck, bei Starkregen einem Erdrutsch effektiv vorbeugen.
Von den mit 35 902 Euro veranschlagten Gesamtkosten müsste die Gemeinde Leutenbach 11 771 Euro bezahlen.