Leutenbacher bewahren, was gut war
Autor: Franz Galster
Leutenbach, Dienstag, 08. März 2016
Die Leutenbacher Ortsgruppe des Fränkische-Schweiz-Vereins hat es sich zum Ziel gesetzt, die traditionellen Tänze und auch Trachten hochzuhalten.
Eine positive Bilanz hat die Leutenbacher Ortsgruppe im Fränkische-Schweiz-Verein (FSV) gezogen. Die turnusmäßig anstehenden Neuwahlen gingen glatt und mit nur geringen Veränderungen über die Bühne. Insgesamt zählt der Verein 269 Mitglieder, wie Vorsitzender Richard Roth in seinem Rechenschaftsbericht mitteilte.
Das Schmücken des Osterbrunnens, die Teilnahme am großen Annafestzug in Forchheim oder das zum 13. Mal stattgefundene Marienliedersingen waren nannte er als Höhepunkte des abgelaufenen Jahres. Unvergessen nannte Roth auch das 550. Jubiläum des St.- Moritzkirchleins, das gefeiert worden ist mit Erzbischof Ludwig Schick.
Anspruchsvolle Arbeit
Der Bericht von Wegewart Thomas Melzig ließ die Arbeit nur erahnen, die seine Truppe leistete.
Sie betreuen 185 Kilometer Wanderwege, darunter sechs Rundwanderwege und sieben Durchgangswege mit insgesamt 17 verschiedenen Markierungen. Betrauert wird in diesem Zusammenhang der Tod von Robert Erlwein, einem genialen Förderer des Vereins auf diesem Gebiet. Ein besonderes Gewicht hat in Leutenbach traditionell die Tracht.
Die Kindertanzgruppe ist mit 20 Kindern unter Leitung von Agnes Häcklein gut aufgestellt.
Schwieriger wird es, wenn die Teilnehmer älter werden. So lässt Monika Kaul die Leitung der Erwachsenentanzgruppe ruhen, da mit noch existierenden drei Tanzpaaren nach ihrer Meinung kein gutes Arbeiten mehr möglich ist. Das Tragen der Tracht war in der Diskussion ein generelles Thema.Während sie diese in anderen Regionen wie Oberbayern mit Stolz auch heute noch zu bestimmten Anlässen selbstbewusst tragen, habe Franken offensichtlich eine andere Entwicklung genommen. Gerade im Forchheimer Landkreis und Leutenbach im Besonderen ist die Tracht sehr schmuckvoll, aber aufwendig.
Sie genieße dennoch nicht das Ansehen, das ihr zusteht, sind sich viele Diskussionsteilnehmer einig. Eine Antwort darauf zu finden, sei schwierig. Andererseits verfügt das traditionsbewusste Leutenbach im Rathaus über eine bemerkenswerte Trachtenstube, wo auch alte Utensilien des täglichen Lebens gezeigt werden.
Zuspruch vom Bürgermeister
Monika Kaul und Katharina Kraft pflegen als Fachfrauen hier eine breite Sammlung alter Trachten, versuchen auch mit Erfolg, Kleidung in Privathäusern vor unbedachter Vernichtung zu bewahren.Eine Sonderausstellung über die Schulzeit in der Gemeinde, sorgsam und vielseitig zusammengestellt von Reinhard Kraft, erhielt an zwei Sonntagen in der Trachtenstube großen Zuspruch. Bürgermeister Florian Kraft (FW) setzt für die Zukunft große Hoffnungen auf die Kindertanzgruppe und betonte die Wichtigkeit der Trachtenstube.
Einen vorhandenen, zusätzlichen Raum, den der FSV zum Aufbewahren von Material im Rathaus benötigt, konnte er nach der Behandlung im Gemeinderat freilich nicht zusagen.
Zugesagt hat Kraft dagegen die Sanierung des Wegs am Wasserfall unterhalb der St.-Moritzkapelle. Der Eigentümer habe zugestimmt. Jetzt hofft Kraft noch auf Fördergelder für die Sanierung.