LED-Beleuchtung zu Weihnachten: Es leuchtet überall
Autor: Petra Malbrich
Forchheim, Montag, 11. Dezember 2017
Weihnachtszeit ist LED-Zeit: Zwei Expertinnen äußern sich zu den Vor- und Nachteilen des modernsten Leuchtmittels LED.
Lichterglanz nicht nur am Tannenbaum. Schon Wochen vorher sind Fenster und Gärten mit dekorativen Lichterketten geschmückt. Selbst der Adventskranz mit dem besinnlichen Kerzenlicht wird gerne mit dem modernsten Glühmittel, dem ungefährlicheren LED-Licht, ersetzt.
In weiter Ferne scheint die Zeit zu sein, als das Feuer als einzige Licht- und Wärmequelle bekannt war. 200 nach Christus wurden die ersten Kerzen im Römischen Reich verwendet, bis ins 19. Jahrhundert hinein Öllampen, Fackeln und Kerzen. Doch auch hier gab es Nachteile in Form eines unangenehmen Geruchs und der Gefährlichkeit der Lichtquelle durch die offene Flamme.
Die Entwicklung zur Glühbirne war nicht mehr weit. Mit der Entwicklung des Dynamos durch Werner von Siemens 1866 war es möglich, Elektrizität wirtschaftlich zu erzeugen. Das eigentliche Zeitalter der elektrischen Beleuchtung begann dann 1879, als Edison die von dem deutschen Uhrmacher Johann Heinrich Goebel 1854 erfundene Technik ausfeilte: Die Glühlampe mit dem Wolframfaden konnte auf den Markt gebracht werden.
Jahrzehntelang wurde sie benutzt. Aber es wurden Nachteile gefunden, so dass die traditionelle Glühbirne 2009 von der EU verboten und schrittweise abgeschafft werden sollte. Die Energiesparlampen nahmen ihren Platz ein. Kurz darauf wurden ebenfalls gravierende Nachteile und gesundheitliche Bedenken durch den Einsatz von Energiesparlampen bekannt. Dem LED-Licht mussten sie weichen. Und wie sieht es damit aus? Auch bei LEDs scheint es Vor- und Nachteile zu geben.
Christine Galster, Energieberaterin am Landratsamt Forchheim, nennt die Vorteile von LED. Monika Frielinghaus vom Verein zur Hilfe für umweltbedingt Erkrankter nennt die Nachteile von LED.
Pro: Günstig und sicher: Christine Galster
LED-Leuchten haben einen wesentlich niedrigeren Stromverbrauch als herkömmliche Lämpchen oder Lichterschläuche. Im Vergleich zu den herkömmlichen haben LEDs nur ein Fünftel des Verbrauchs. Gerade bei der Weihnachtsbeleuchtung, die viele Stunden im Einsatz ist, macht sich das bemerkbar. Eine 60-Watt-Glühlampe kann durch eine Zehn-Watt-LED-Lampe ersetzt werden. Allerdings sollte man auf die Lichtfarbe achten. Diese steht auf der Verpackung. 2700 bis 3000 Kelvin zeugen von einem warmweißen Licht ähnlich der normalen Glühbirne. Bei über 3000 Kelvin ist man im tageslichtweißen Bereich, der eher für Technik oder das Arbeitszimmer geeignet ist und eher weniger als Wohlfühllicht im Wohnzimmer. Im Gegensatz zur Energiesparlampe beinhaltet die LED kein Quecksilber und es müssen auch keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, wenn die Birne herunterfällt. Energiesparlampen müssen zum Problemmüll gegeben werden, während die LED als Elektroschrott entsorgt werden kann. Auch die Verkaufsstellen sind verpflichtet, LEDs zurückzunehmen.
Eine Anlaufphase, bis genügend Helligkeit erzeugt wird, entfällt. LEDs bringen sofort die gesamte Leistung und werden nicht warm. Man kann sie unbedenklich brennen lassen. Sie haben eine längere Haltbarkeit. Die Glühbirne hingegen geht schnell kaputt. 1000 Stunden Haltbarkeit zeichnen eine Glühbirne aus, 10 000 oder teils sogar 20 000 Stunden hält eine LED. Eine gute LED bekommt man scho nzwischen fünf und 15 Euro. Allerdings ist es wichtig, auf die technischen Angaben zu achten. Gutes Leselicht hat 800 Lumen und höher.
Contra: Schädlich: Monika Frielinghaus
LED-Licht ist energiereich. Das ist kein Nachteil, aber gerade der hohe Blauanteil schadet den Augen. Abgesehen davon, dass blaues LED-Licht den Menschen mehr ablenkt und stärker blendet, kann es den Sehzellen in der Makula, dem hinteren zentralen Bereich der Netzhaut, schaden. Gerade das blaue, als Tageslicht bekannte LED-Licht bringt die biologische Uhr durcheinander. LEDs mit 6000 Kelvin machen zwar wacher und konzentrierter. Verbringt man aber die abendlichen Freizeitstunden bei diesem Licht und bei dem Starren auf Handybildschirme und LED-Bildschirme, bewirkt dies, dass der Melatoninstoffwechsel durcheinanderkommt. Das bedeutet ganz konkret Schlafstörungen, auch das Krebsrisiko wird gesteigert. LEDs können flimmern, wenn auch unmerklich. Gerade wenn die LEDs gedimmt werden, ist das Flimmern häufig. Das Flimmern bedeutet auch, dass per Rückkopplung ins Stromnetz starke Stromspitzen abgegeben werden, und zwar auch bei den LEDs renommierter Hersteller. Dadurch entstehen Stromspitzen, die für Elektrosensible nicht tolerierbar sind, denn diese merken es.
Aber es schadet auch den Menschen, die es nicht merken. Das Stichwort "Dirty Electricity" möchte ich hier nennen. Es ist eine echte Gefahr, weil wir anstatt der 50 Hz Haushaltsstrom 80 oder 100 oder noch mehr in den Leitungen haben.
Durch die Frequenzen werden auch Substanzen zerstört, und diese Zerstörung setzt Pilze sowie auch die einzelnen Moleküle frei. Für Epileptiker und für Kopfschmerzen anfällige Leute kann das zum Risiko werden und Anfälle auslösen.