Landtagswahl 2018: Sebastian Körber (FDP): "Ich bin ein Überzeugungstäter"
Autor: Andreas Oswald
Forchheim, Dienstag, 18. Sept. 2018
Sebastian Körber steigt für die FDP zur Landtagswahl als Direktkandidat in den Ring. In einer Koalition könnte ihm vielleicht ein Ministeramt winken.
Mit der FDP ist es ein wenig so wie mit dem FCN: Einmal oben, einmal unten. Genauso verläuft die Karrierekurve von Sebastian Körber: 2009 zog er als Bundestagsabgeordneter in Berlin ein, und nach einer Legislaturperiode flog er 2013 mit den Freien Demokraten wieder raus. Er bestritt zwei OB-Wahlkämpfe, scheiterte aber jedes Mal.Auch wenn er sich selbst mit seinem Stimmenanteil zufrieden gibt - es ist wie beim Fußball: Knapp vorbei ist auch daneben. Jetzt tritt der 38-Jährige als Direktkandidat der Liberalen bei der kommenden Landtagswahl an - sollte es zu einer schwarz-gelben Koalition kommen, möglicherweise mit der Aussicht auf ein Ministeramt. Dazu erklärt Körber nur soviel: Er sei grundsätzlich bereit, Verantwortung zu übernehmen. "Dies entscheidet aber zuerst der Wähler, dann meine Partei."
"Die FDP wird in den Landtag einziehen - wir werden acht Prozent erreichen", ist sich der Direktkandidat aus Forchheim jedenfalls sicher. "Das ist der Wert, den wir schon mal 2008 hatten". Es sei wichtig, die noch unentschlossenen Wähler zu gewinnen. Körber setzt auf die 15 Prozent potenzieller Wähler, die bekundet hätten, sie könnten sich vorstellen für die FDP zu stimmen."Die muss ich mit Inhalten überzeugen."
Architekt baut auf's Thema Bauen
Dass das Thema Bauen für Sebastian Körber an zentraler Stelle steht, verwundert nicht. "Seit meinem Studium, also seit 20 Jahren, beschäftige ich mich mit diesem Bereich", betont der Forchheimer Architekt. Im Sektor Bauen kranke es an überzogenen Standards hinsichtlich Energieeinsparung und Lärmschutz. Dies treibe die Preise in die Höhe und sorge überdies für eine ausufernde Bürokratie. Darüber hinaus kritisiert Körber, dass im Rahmen des Umweltschutz nahezu unbegrenzte Klagefristen gegen Bauvorhaben eröffnet würden.Es sei im Übrigen verschlafen worden genügend Bauland auszuweisen. Das sei Aufgabe der Kommunen. Auch in Forchheim, so Körber, hätte man viel eher und viel mehr Bauland ausweisen können. Probleme, wie die zu lange Dauer von Verfahren oder die zu hohen Baukosten - all dies lasse sich auf Landesebene regeln, betont Sebastian Körber. Sein Plädoyer lautet: Wohneigentum stärken. Bauen günstiger machen. Die Grunderwerbssteuer für die erste selbst genutzte Immobilie abschaffen.
Fels in der Brandung
Sebastian Körber beweist Standvermögen in der politischen Hoch-Tief-Arena. "Das Auf und Ab zeigt: Ich bin ein Überzeugungstäter", gesteht der Forchheimer FDP-Direktkandidat, der - um noch einmal eine Anlehnung an den "Clubb" zu nehmen - für liberale Ziele wie ein "Fels in der Brandung" steht.
Das ist Landtagskandidat Sebastian Körber (FDP) besonders wichtig
Flüchtlingspolitik Das wichtigste Thema ist für Sebastian Körber die Asyl- und Migrationsfrage. Dabei verweist er auf das Wahlprogramm der FDP, in der sich die Liberalen "für eine geregelte Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik" aussprechen. "Hier fordern wir ein ganz klares Einwanderungsgesetz, das den Namen auch verdient hat", erklärt der Direktkandidat der Freien Demokraten. Damit könne man sich bei Einwanderern die Fachkräfte aussuchen, die auf unserem Arbeitsmarkt gebraucht würden. Auf der anderen Seite sei dies eine klare Ansage an diejenigen, "die glauben, sich durch Zuwanderung in unser Sozialsystem ein schönes Leben machen zu können."
Baupolitik "Bauen und Wohnen darf nicht die soziale Frage des Jahrhunderts werden", betont Sebastian Körber. "Mietpreisbremsen bauen keine Wohnungen", erklärt der FDP-Direktkandidat und holt zu einem linken Haken aus: "Schau'n Sie sich an, wo der Mietdruck am Größten ist. Das sind die Städte, in denen die SPD regiert, wie zum Beispiel München."