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Landkreis zeigt Wege zum Klimaschutz


Autor: Pauline Lindner

Ebermannstadt, Sonntag, 19. Juli 2015

Der Landkreis sieht sich als Vorreiter beim Bemühen, den CO2 -Ausstoß zu senken und weg vom Öl zu kommen. Bei seiner Klimawoche will er die Verbraucher mit ins Boot holen.
Stefan Sablofski (r.) erklärt den Besuchern eine Pumpe. Foto: Pauline Lindner


"Oberflächennahe Geothermie" lautete der Titel des Vortrags, den Jan Tietz bei der Eröffnung der Klimawoche des Landkreises bei den Stadtwerken in Ebermannstadt gehalten hat. Einer der Zuhörer war Roland Brütting aus Mittelehrenbach. "Ich will weg vom Heizöl", sagte er entschieden. Auf diesem Weg ist er allerdings schon ein beträchtliches Stück vorangekommen.

Eine Solar- und eine Photovoltaikanlage hat Brütting schon länger installiert und auch einen Holzofen, der warmes Wasser bereiten kann. Derzeit ist er sich noch nicht sicher, ob eine Wärmepumpe für die Grundtemperatur seines Hauses das Richtige ist. "Ich informiere mich an verschiedenen Stellen, um das Optimale für uns herauszusuchen."

Ebermannstadts Bürgermeisterin Christian Meyer (NLE) vermisst bei vielen noch das konkrete Handeln beim Versuch, die Energiewende auf den Weg zu bringen. "Energiewende kann nur von unten passieren", sagte Meyer. Einen ersten privaten Beitrag dazu hat Landrat Hermann Ulm (CSU) immerhin schon geleistet. Er hat die Wände und das Dach seines Hauses gedämmt. "Unser Energieverbrauch ist auf ein Drittel gesunken", berichte er bei der Eröffnung den Zuhörern. Auf die bisherigen Erfolge im Landkreis ist Ulm stolz. 30 Prozent des im Landkreis verbrauchten Stroms werden inzwischen lokal erzeugt. Den CO2 -Ausstoß zwischen 2005 und 2030 um 30 Prozent zu senken, hält er für ein sportliches, aber durchaus erreichbares Ziel.


Informiert für alle Fälle

Wenn viele so vorausschauend handeln wie Gabriele Thiem, dürfte das gelingen. Ihre Heizung ist 25 Jahre alt, sie könnte von heute auf morgen kaputt gehen. "Für den Fall wollen wir informiert sein", sagt sie.

Seit Jahren schon befassen sie und ihr Ehemann sich schon mit dem Thema des Energiesparens. Sie erwähnt auch gleich, dass ihre Photovoltaikanlage die erste in Ebermannstadt war, und dass sie ihr Schwimmbecken über eine Solaranlage erwärmen. Energiesparen bedeutet für sie keineswegs, auf Komfort zu verzichten. Das hatte zuvor auch Tietz erklärt und verschiedene technische Möglichkeiten erläutert, wie mit Erdwärme im Winter geheizt und im Sommer gekühlt werden kann.


 Luft und Erde

Eine besonders interessante und nicht allzu aufwendige Möglichkeit ist dabei ein Luft-Erdwärme-Tauscher. Dabei wird Außenluft von einem Rohr angesaugt, eine Runde um das Haus durch das Erdreich geführt und dann ins Haus geleitet.

"Von 30 Grad wird die Luft im Sommer auf etwa 16 Grad gekühlt. Bei minus 15 Grad erwärmt sich die Luft bei der Erdrunde auf etwa den Gefrierpunkt", erläuterte Tietz seinem Ebermannstadter Publikum.