Kunden müssen nichts vermissen
Autor: Petra Malbrich
Neunkirchen am Brand, Montag, 03. Februar 2020
Der für seine Bratwürste, Salami und Schinken bekannte Metzger Hans Gundel geht in den Ruhestand. Mit Metzgermeister Marco Pawlik gibt es einen Nachfolger.
Die vielen Autofahrer, die an dem Samstagmorgen in die Wohnsiedlung in der Dina-Ernstberger-Straße fahren, kommen nicht vom Einkaufen nach Hause, sondern fahren gezielt dorthin, um in der Metzgerei Gundel ihr Essen fürs Wochenende zu kaufen.
"Früher hat man sich einen Standort im Siedlungsgebiet gesucht", sagt Hans Gundel. In den 70er Jahren haben seine Eltern die Metzgerei aufgebaut und am 2. April 1971 die ersten Wurst-und Fleischwaren über die Theke verkauft. Nun geht das Familienunternehmen nach 49 Jahren in eine neue Hand.
Marco Pawlik aus Dormitz wird die Metzgerei zum 1. März übernehmen. Auf die "Gundel-Spezialitäten" müssen die Kunden nicht verzichten, beruhigen Gundel und Pawlik. Bekannt war Gundel über die Gemeindegrenzen hinaus für seine Bratwürste und den Kartoffelsalat, aber auch für die bekannte luftgetrocknete Salami, für die er mit der Goldmedaille prämiert wurde und für den ebenso luftgetrockneten rohen Schinken.
Eine lange Tradition
"Das wird übernommen", versichert Pawlik. Das Rezept kennt er, hat er doch in der Zeit der Geschäftsübergabe Gundels Spezialitäten bereits hergestellt.
Seit 1930 ist die Familie Gundel in Neunkirchen. Paul Gundel, der die Metzgerei in der Dina-Ernstberger-Straße gegründet hat, stammte selbst aus einer Metzgerei. Diese war am Forchheimer Tor und wurde von Hans Gundels Onkel weitergeführt. Deshalb gründete Paul Gundel selbst eine Metzgerei. Als er 1979 starb, führte dessen Ehefrau Margareta die Metzgerei als Inhaberin weiter, Sohn Hans, der ein Jahr zuvor die Meisterprüfung abgelegt hatte, war bis 1988 der Betriebsleiter und übernahm dann mit Ehefrau Gudrun die Metzgerei, wie sie immer bekannt war.
Das Sortiment war schon immer vielfältig und für ihre Eigenherstellung der Wurstwaren bekannt. Doch auch den Trends haben sich die Gundels nicht verschlossen und deshalb den Partyservice zusätzlich angeboten.
"Das ist sehr gesucht", sagt Hans Gundel. Anfangs waren es die kalten Platten, die von den Kunden gewünscht wurden, doch längst wird von Ende April bis August warmes Essen, vor allem Spanferkel und "Schäuferla", gewünscht. Das Geschäft lief konstant. Der Grund, nun nach 49 Jahren aufzuhören, ist altersbedingt. "Ich werde heuer 65 Jahre alt", erklärt Gundel. Den Ruhestand wird er dann antreten.