Kulturbeauftragte der Stadt Forchheim reduziert Arbeitszeit
Autor: Ronald Heck
Forchheim, Freitag, 27. Oktober 2017
Die Kulturreferentin von Forchheim Katja Browarzik wechselt ab Dezember in Teilzeit. In der Stadtratssitzung sorgte die Nachricht für Diskussionen.
"Der Wunsch kam von meiner Mitarbeiterin Frau Browarzik. Dem möchte und muss ich als Arbeitgeber auch nachgeben", erklärte Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) den Stadträten. Die Forchheimer Stadtverwaltung bestätigte, dass die Kulturbeauftragte ihre bisherige Vollzeittätigkeit "aus persönlichen Gründen" in Teilzeit reduzieren möchte.
Ab Anfang Dezember wird Katja Browarzik demnach weniger Arbeitsstunden leisten. Seit 2015 bekleidet sie das Amt der Kulturreferentin in Forchheim. Der Oberbürgermeister möchte die frei werdenden Stunden eins zu eins an Susanne Fischer, die Leiterin des Pfalzmuseums Forchheim, übertragen. Das Stundenkontingent bleibe somit im Fachbereich "Kultur", wenn der nächste Haupt-, Personal- und Kulturausschuss der Entscheidung zustimme. Katja Browarzik ist derzeit für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Skepsis unter den Stadträten
Die Neuigkeit stand nicht auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung am Donnerstag. Doch mehrere Mitglieder äußerten ihre Bedenken. "Ich bin skeptisch, ob das funktioniert, wenn man die Tätigkeit auf zwei Personen aufteilt", sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Udo Schönfelder. Er kritisierte, dass die Personalie nicht im vergangenen Hauptausschuss thematisiert wurde.
Die Kulturarbeit sei ohnehin problematisch: "In der Zeit, seit Frau Browarzik da ist, hat es Unzufriedenheit bei den Kulturschaffenden gegeben, aber auch bei ihr selbst", so Schönfelder. Die Förderrichtlinien müssten überdacht werden, oft verlaufe die Vergabe nach dem "Friss oder stirb"-Prinzip. Die Kulturreferentin habe außerdem öfter moniert, dass sie keine genaue Stellenausschreibung habe. Der CSU-Politiker forderte nun eine genaue Beschreibung, welche Aufgaben künftig Browarzik übernehmen soll und welche Fischer.
"Grundsatzdiskussion" gefordert
Manfred Hümmer (Freie Wähler) ärgerte sich darüber, dass die Entscheidung nicht vorher mit den Stadträten besprochen wurde. Vor allem, weil seit mehreren Monaten ein Antrag der Freien Wähler zur Forchheimer Kulturarbeit vorliege. Die Stadt brauche jetzt diese "Grundsatzdiskussion". Zudem müsse man schauen, welche Kompetenzen das Kulturreferenten-Amt bei den Themen Wirtschaftsförderung und Tourismus hat. "Das ist eine Problematik, die nicht immer zielführend war", erklärte Hümmer.
Sebastian Körber (FDP) fügte hinzu, dass eine "breite Kulturpolitik" ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt sei, den es unter anderem ins City-Management zu integrieren gelte. "Es ist ein fatales Signal, wenn die Öffentlichkeit nun hört, dass die Kulturbeauftragte ihre Stunden reduziert", betonte Körber.
OB ist mit der Arbeit zufrieden
In einer Pressemitteilung erklärte der Oberbürgermeister, dass Katja Browarzik für ihn eine sehr geschätzte Mitarbeiterin sei, die ihre Aufgaben zu seiner vollsten Zufriedenheit erledige. "Das Thema Kultur ist mir weiterhin wichtig, deshalb möchte ich - natürlich nur mit Zustimmung des Stadtrates - mit dieser Stundenverschiebung sicherstellen, dass die Kulturarbeit in der Stadtverwaltung weiterhin unvermindert fortgesetzt wird", sagte Kirschstein.