Druckartikel: Künstler sind auch mal Gewinner

Künstler sind auch mal Gewinner


Autor: Franz Galster

Forchheim, Dienstag, 14. Januar 2014

Zum Ende der "Kunst & Genuss""-Aktion prämiert eine siebenköpfige Jury die Sieger. Einer strahlt besonders: Volker Hahn.
Margarete Schrüfer holte sich mit ihrem Blumen-Bild den zweiten Platz. Fotos: Galster


Mit der Preisverleihung zur Aktion "Kunst & Genuss", die unter der Schirmherrschaft des Tourismusvereins Rund ums Walberla in der Volksbank Forchheim stattfand, ist die 11. Ausstellung dieser Art jetzt zu Ende gegangen.

Zehn Künstler hatten an elf Plätzen im Raum des Tourismusvereins ihre Exponate ausgestellt. Anlässlich des zehnten Jubiläums fand zudem im Anwesen von Ernst Jürgen Dahlmann in Mittelehrenbach eine viel beachtete Sonderausstellung mit 31 Vogelscheuchen statt.

Die Künstler durften hier ihrer Fantasie freien Lauf lassen, die Resonanz der Besucher war überwältigend. Direktor Gregor Scheller begrüßte zur Prämiierung die Gäste als Hausherr. "Kunst und Genuss im Einklang mit der Wirtschaft und keine Konkurrenz", würdigte er die Aktion.



Die Jury bestand aus Vorstand Joachim Hause, Landrat Reinhardt Glauber, Bürgermeister Otto Siebenhaar, Helmut Pfefferle und Georg Hötzelein. Sie hatten die angenehme Pflicht, die Sieger der Ausstellung in den elf Gaststätten zu ermitteln. Zehn Künstler hatten ihre Werke gezeigt.

Der erste Preis war mit 1000 Euro dotiert, die Landrat Glauber gespendet hatte. Er ging an Volker Hahn und seine Poster "Die Luschn kumma vom Walberla ro".

Mehr als aufwendige Technik

Den zweiten Preis und die damit einhergehenden 500 Euro sicherte sich Margarete Schrüfer aus Nürnberg. Sie hatte ein Bild in der mehr als aufwendigen Origam-Falttechnik gefertigt. "Den Blumen, die oft achtlos weggeworfen werden, will ich ihre Würde geben", nennt Margarete Schrüfer das Anliegen hinter ihrem Bild.

Den zweiten Preis finanzieren die fünf Gemeinden Kirchehrenbach, Leutenbach, Wiesenthau, Kunreuth und Pinzberg.

Zusätzlich hatte eine siebenköpfige Jury im November die Preisträger der Vogelscheuchen-Ausstellung ermittelt. Die Preise des Tourismusvereins Rund ums Walberla übergab Vorsitzender Helmut Pfefferle zusammen mit Georg Hötzelein.

Mit Badeflossen

Über den Sieg durfte sich Werner Baur aus Eckental freuen. Mit dem Sieg verbunden ist eine Prämie von 300 Euro. "Eine Schottergabel mit Zinken als Rückgrat, dazu der Schnabel des Dukan, meine Badeflossen und Badehandschuhe in Beton gegossen, sechs Arme und altes Gartenwerkzeug, dazu Stoff bunt bespritzt und in Streifen gerissen.

Schließlich soll die Scheuche ja Bewegung zeigen", erläutert Preisträger Baur den Produktionsprozess seiner bunten Scheuche.
"Vielleicht zieht sie eher Vögel an als sie zu vertreiben", lachte er.

Ausgestopfte Vogelscheuche

Jeweils 150 Euro durften Werner Thiele aus Nürnberg, und Erich Müller aus Kirchehrenbach, entgegennehmen. Sie landeten punktgleich auf dem geteilten zweiten Platz.

"31 Künstler haben ihre individuelle Interpretation des Themas dargebracht. Von der traditionellen ausgestopften Vogelscheuche bis hin zum vergoldeten Kunstobjekt, vom Verbotsschild für Vögel bis zur Metallcollage im Baum", würdigte Pfefferle die gelungene Sonderausstellung.

Sie bedeutete von September bis Ende November einen "attraktiven Anziehungspunkt" im Hof der Familie Dahlmann-Schmitt in Mittelehrenbach. Richtig ins Schwärmen kam Landrat Glauber, der sich die Vogelscheuchen sogar als ein werbewirksames Markenzeichen der Region vorstellen könnte.
Volker Hahn, der für die künstlerische Ausrichtung von "Kunst & Genuss" verantwortlich ist, findet hier ein Lieblingsthema. Seine starke Bindung zur Fränkischen Schweiz beseelte ihn von jeher mit dem Wunsch, mit dem Walberla etwas zu gestalten.

Gern erzählt er die Geschichte, wie er eine Oberehrenbacher Bäuerin auf dem Feld traf, die in der Nacht zum 1. Mai Bäume mit Weihwasser bespritzte.
Und da war dann der Gedanke an die Hexen. Dazu kam ihm ein Mundartwerk mit dem Titel "Die Luschn kumma vom Walberla ro" in den Sinn. So heißt auch sein jetzt prämiertes Bild.