Druckartikel: Künstler freuen sich über Besuch

Künstler freuen sich über Besuch


Autor: Carmen Schwind

Forchheim, Donnerstag, 07. Mai 2015

Zum siebten Mal lassen sich Maler und Bildhauer wie der Kirchehrenbacher Erich Müller über die Schulter schauen. Das Projekt "Offenes Atelier - Bildende Kunst" findet am 16. und 17. Mai statt.
Erich Müller in seinem Atelier in Kirchehrenbach Foto: Carmen Schwind


"Das macht ihr toll", so begrüßt der Kirchehrenbacher Maler und Bildhauer Erich Müller Oliver Helmer vom Kulturamt des Landkreises Forchheim. "Ich freue mich, wenn ich positive Rückmeldungen erhalte", entgegnet Helmer und erzählt, dass das Aktionswochenende "Offenes Atelier - Bildende Kunst im Landkreis Forchheim" bereits zum siebten Mal stattfindet.

"Die Anregung dazu kam von einer Künstlerin und wir haben diese dann aufgegriffen", berichtet Kulturreferent Toni Eckert. Und so gibt es auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, Künstlern des Landkreises in ihrer Werkstatt über die Schulter zu blicken.

Landrat Hermann Ulm (CSU) erzählt, dass im vergangenen Jahr 2100 Besucher gezählt wurden. In diesem Jahr würden sogar 24 Künstler ihr Atelier öffnen, sodass die Besucherzahl gesteigert werden könnte. "Diese Juwelen der Region haben hier ihre Plattform", referiert Ulm.

Sie seien eine wunderbare Einrichtung, aber auch eine Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Region.

Das sieht auch der Bildhauer Bernhard Hirschbeck so: "Was hält denn die Menschen hier? Das ist der kulturelle Bereich und es sind ideelle Werte. Kultur und Brauchtum bindet die Menschen." Hirschbeck arbeitet seit 2007 in der Fränkischen Schweiz und ist zum ersten Mal dabei. Er arbeitet mehr im angewandten Bereich und arbeitet architektonische Räume aus. Das heißt, dass er Brunnen oder Waschbecken entwirft. Er durfte auch die Kirche in seiner Heimat Weigelshofen gestalten.

Ganz anders dagegen arbeitet der Maler und Grafiker Reiner Schütz aus Eggolsheim: Er zeichnet am Computer. "Da steckt das Bild drin, ich muss es nur finden und freisetzen", scherzt der Künstler. Früher habe er herkömmlich gemalt - macht das auch heute hin und wieder.

Doch meistens sitzt er am Computer, vermisst den Ölgeruch von echten Farben, zieht Linien und koloriert die Innenflächen.

Das kann sich Sigrid Frey gar nicht vorstellen. Sie stellt figürliche Fayence-Büsten bis zu Lebensgrößen her, und zwar auf der Scheibe. Dabei versucht sie die Figuren lebendig zu gestalten und legt Wert auf Gestik und Mimik. Sigrid Frey ist der Meinung, dass hässliche Kunst krank mache. "Als ich das erste Mal den Kölner Dom betrat, habe ich seine Erhabenheit richtig gespürt", erzählt die Künstlerin.

Erich Müller möchte ebenfalls, dass die Besucher am Tag des offenen Ateliers seine Kunstobjekte erspüren und mit ihm darüber sprechen. Persönlicher Austausch ist ihm wichtig, denn er selbst hat keinen Computer und auch kein Handy. "Die jungen Leute geraten durch die ständige Erreichbarkeit in Stress", sagt der Künstler.

Ihm ist wichtig sich entfalten zu können, zufrieden zu sein und in einem natürlichen Umfeld sein Leben zu führen.
Er hat den Beruf des Malers gelernt und war an der Berufsschule tätig, um sich finanziell über Wasser zu halten. In seinem Geburtshaus in Kirchehrenbach hat er seine Atelierräume und setzt Situationen, die er auf Reisen erlebt, in Kunst um. "Eigentlich male ich immer. Wenn ich mit dem Auto durch die Gegend fahre, sehe ich etwas, was ich dann auf die Leinwand bannen möchte", erklärt Erich Müller. So hat er seinen Besuch bei den Umzügen während der Semana santa umgesetzt; aber auch seine Eindrücke, als er bei einer Aufführung der Carmina burana mitsingen durfte. Und so freut er sich auf Besucher, die mit ihm seine Werke während des "offenen Ateliers" diskutieren.

Aktionswochende Offenes Atelier
Termin 16.

und 17. Mai jeweils von 11 bis 17 Uhr

Führung 17. Mai um 15 Uhr führt Bernhard Hirschbeck durch die Kirche Weigelshofen, die er gestaltet hat.

Broschüre Der Atelierführer zum Aktionswochenende "Offenes Atelier - Bildende Kunst im Landkreis Forchheim" liegt im Landratsamt Forchheim und der Außenstelle Ebermannstadt, Sparkassenfilialen, Schulen, Sozialen Einrichtungen, Städten, Gemeinden und Touristinformationen im Landkreis Forchheim aus. Näheres unter www.forchheimer-kulturservice.de und beim Kulturamt Tel.

09191/861045

Teilnehmer Wolfram von Bieren, Effeltrich; Sigrid Frey, Pettensiedel; Christine Frick, Forchheim; Eduard Giessegi, Rettern; Hermine Gold (Pinzberg); Guido und Johannes Häfner, Schlaifhausen; Bernhard Hirschbeck, Weigelshofen; Kerstin Kassel, Tilman Oehler, beide Oberrüsselbach; Ragnwolf H. Knorr, Hetzles; Christina Kraus, Wolfgang Schmidt, beide Heroldsbach; Elke Lehmann, Claudia Wirth, Irmgard Norberg, alle Egloffstein; Wolfgang Mages, Gräfenberg; Erich Müller, Kirchehrenbach; Stefan R. Schnetz, Bräuningshof; Reiner Schütz, Michaela Schwarzmann, Eggolsheim; Bettina Specht, Kersbach; Petra von Stromberg, Poxdorf; Tamahara, Mostviel; Milada Weber, Wimmelbach.