Kühler August ist gut für Holz- und Ölfirmen
Autor: Pauline Lindner
Forchheim, Mittwoch, 27. August 2014
Der kühle August beschert den Holzfirmen eine sprunghaft gestiegene Nachfrage. Und auch mit Öl decken sich Käufer bereits kräftig ein.
19 Grad zeigt das Thermometer im Wohnzimmer. Draußen geht ein Schauer nieder. Jetzt reicht es, denkt man: Jetzt wird der Kachelofen angeschürt oder die Heizung angeworfen! Ähnliche Gedanken werden in den zurückliegenden Tagen vielen durch den Kopf geschossen sein. Ganz besonders wahrscheinlich denjenigen, die erst kürzlich aus dem Urlaub in Griechenland, Italien oder Spanien heimgekehrt sind.
Andere beneiden wohl die Kollegen oder Nachbarn, die sich jetzt noch in wärmeren Gefilden aufhalten. "Wenn die heimkommen, wollen die ihren Ofen anschüren", sagt dazu nur Klara Firnkäs. Sie ist für die Auslieferung des von Biogas getrockneten Brennholzes des gleichnamigen Familienbetriebs in Bösenbechhofen zuständig. Bis in den Forchheimer Raum hinein hat der Betrieb Kunden. Klara Firnkäs hat alle Hände voll zu tun, es herrscht Hochbetrieb. "August und September sind unsere stärksten Monate", sagt sie.
Billiger Ölpreis
Dasselbe sagt Brigitte Beck aus Morschreuth, die für den Betrieb ihres Mannes Benno den Telefondienst macht. Die Ferienzeit nutzen viele, um ihr Winterholz zu schlichten oder ihren Hackschnitzeltank auffüllen zu lassen. Durch den zurückliegenden milden Winter hätten zwar viele noch Bestände, befürchteten aber einen so strengen Winter.
Auch Klemens Knauer aus Unterleinleiter bemerkt eine sich verstärkende Nachfrage nach Ofenholz: "Seit es kälter ist, rufen bei uns mehr Leute an."
Nach dem kalten Winter 2013 hat er seine Lagerkapazitäten vergrößert. Dann folgte ein sehr milde Winter, und die Lager blieben voll. "Im Sommer war die Nachfrage rückläufig. Aber jetzt steigt sie sprunghaft an", sagt Knauer. Diese Einschätzung deckt sich mit den Beobachtungen von Klara Firnkäs. Heuer sind ihre Stammkunden besonders zeitig dran. Denn im vergangenen Jahr konnten sie und ihre Berufskollegen wegen des langen Winters und des kalten Frühjahrs 2013 nur wenig Holz trocknen.
Dementsprechend geringe Mengen waren dann im Spätsommer auf dem Markt und nicht alle konnten gleich beliefert werden. "Einem solchen Engpass wollen die Kunden entgehen", glaubt sie. Bei Knauer spielt sicher auch der branchenübliche Sommerpreis bei Pellets eine Rolle. Das hängt mit dem Entstehungsprozess der Holzkügelchen zusammen. Denn sie sind im Grunde nichts anderes als Sägespäne.
Und die fallen in besonders großen Mengen an, wenn viel Holz in den Sägewerken geschnitten wird.
"Ja, wir haben mehr Nachfrage", heißt es Heizöl Ammon in Forchheim. Das hat mehrere Gründe. Zum einen wird gern nach der Rückkehr aus dem Urlaub Öl bestellt.
Zudem anderen sei der Preis derzeit günstig. "So was spricht sich schnell herum", sagt sie. Um vier Cent liegt der Literpreis unter dem vom Vorjahr.