Krippen "bringen Licht in dunkle Keller"
Autor: Petra Malbrich
Hiltpoltstein, Donnerstag, 13. Dezember 2018
Licht in die dunklen Keller bringen, war die Antwort von Petra Becker-Vetter auf die Kriegserzählungen älterer Menschen. Durch die Felsenkeller und Felsenwände entsteht eine besonderer Atmosphäre für die vielen Krippenunikate. Der Stern zeigt den Weg.
Oft musste die Menschen der Kriegsgeneration tagelang im dunklen Keller sitzen und ausharren. Auch Petra Becker-Vetter kennt diese Geschichten, die sie nicht nur an den Altennachmittagen oft hörte, sondern auch von ihrer Mutter erzählt bekam. Auch in Hiltpoltstein gibt es viele dieser dicken Felsenkeller, die von außen zugänglich sind.
Licht in die Dunkelheit bringen, Licht in die Keller bringen, war die Idee Becker-Vetters und der Krippenweg war geboren. Bilder von einem facettenreichen und vielfältigen Krippenweg hatte sie in Italien gemacht und sie den Frauen gezeigt, die sie mit ihrer Idee begeistern wollte.
"Ich habe keine einzige Abfuhr erhalten", erzählt Becker-Vetter erfreut. Im Gegenteil. Die Frauen konnten auch ihre Männer motivieren, die beispielsweise aus Holz die Kamele und Palmen in Lebensgröße aussägten. Entstanden ist nicht nur ein mit viel Liebe und Herzblut gestalteter Krippenweg um Kirche und die Burg herum, sondern auch Motivation, dass eine Krippe nicht mit viel Geld gekauft werden muss, sondern für jeden Geschmack und in jeder finanziellen Lage eine wunderschöne Krippe gestaltet werden kann: ob aus Naturmaterialien oder eine gestrickte Krippe, deren Tiere und Figuren sehr lebensecht und herzlich wirken.
Besonders freut sich Petra Becker-Vetter, dass die Familie Heid, die neuen Burgbesitzer, den Burgplatz und Räumlichkeiten zur Verfügung stellen und den Krippenweg auch mit Kuchen unterstützen. An den Adventswochenenden und vom 26. bis 30. Dezember ist der Krippenweg täglich geöffnet ab 11 Uhr.
Noch sind die Krippen nicht ganz vollständig. Die Zeit des Wartens ist nämlich auch in den unterschiedlichen Krippen sichtbar: Es fehlen noch die Engel, teils Maria und Josef, da sie "noch unterwegs sind" und das Jesu-Kind.
Förmlich ins Auge sticht der Krippenweg in Hiltpoltstein an der B 2 Richtung Bayreuth. Dort auf dem Hügel sind große Schafe drapiert, eine Krippe steht, Holz zum Wärmen liegt herum und der Stern ist bereit. Die Grundschule Hiltpoltstein hat diese Outdoor-Krippe gefertigt. Die Krippe der Kindergartenkinder ist hinter dem Schaufenster der Firma Grüner aus einfachen, bemalten Naturmaterialien aufgebaut.
Andere Krippen sind in den dunklen Felsenkellern beheimatet. "In die einzelnen Häuser zu gehen, wäre eine Hemmschwelle gewesen", sagt Becker-Vetter. Die Keller sind von außen zugänglich.