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Kreuzung am Friedhof in Neunkirchen soll ein Platz werden


Autor: Petra Malbrich

Neunkirchen am Brand, Donnerstag, 20. Sept. 2018

Die Kreuzung am alten Friedhof in Neunkirchen am Brand soll neu gestaltet werden. Debattiert wurde über Parkplätze, die Stadtmauer und eine Einbahnstraße.
Die Scheune gegenüber dem alten Friedhof in Neunkirchen am Brand wird abgerissen. Foto: Petra Malbrich


Mehr Parkplätze schaffen, die Verkehrssicherheit erhöhen und den Teil der alten Stadtmauer freilegen - aufgrund dieser Ziele nahm die Marktgemeinde Neunkirchen am Brand ihr Vorkaufsrecht wahr, erwarb die alte Scheune am Friedhof, die abgerissen werden soll, um die Kreuzung dort als Platz neu zu gestalten. Vor allem viel Grün soll er bekommen. Das Planungsbüro Höhnen und Partner hatte dazu schon zwei Planungen vorgestellt. Nun sollte in einer Schnellplanung auch noch die Möglichkeit der Verlängerung der Stadtmauer eingearbeitet werden. Planvariante 3 und 4 sind dann entstanden und wurden von Christian Dremel vorgestellt. Der Entwurf 3 sieht vor, von der Hirtengasse auf den Platz zu fahren, der Fußgängerdurchgang würde verbreitert. Parallel zur Friedhofstraße könnte in die Parkplätze gefahren werden. Wo die Scheune steht, würden ein Grünbereich und Parkplätze entstehen. Bei der vierten Variante fährt man durch ein Tor, was eine Verringerung der Längsparkplätze bewirken würde. Das alte Trafohaus könnte versetzt werden. 85.000 Euro würde dies kosten. Viel Grün und weniger Versiegelung würde die Neugestaltung des Platzes bringen. Wenn die Stadtmauer verlängert würde, müsse mit dem Denkmalschutz geredet werden. In den Planungsvarianten war nun vorgesehen, die Stadtmauer nur durch Natursteinpflaster anzudeuten, durchs Grün hindurch, um optisch auf eine historische Mauer aufmerksam zu machen. Zweiter Bürgermeister Martin Mehl (CSU) betonte, dass mit dem Grundstückskauf die Mauer beschlossen wurde. Er möchte deshalb nicht nur eine Andeutung, sondern eine sichtbare Mauer, die an die Stadtmauer am Deerlijker Platz anschließen könnte. Dass die Mauer bei der Neugestaltung des Friedhofsplatzes an ein Privathaus angedockt würde, fand Karl Germeroth (FW) weniger gut. Und Dritter Bürgermeister Andreas Pfister (SPD) sprach sich ebenfalls für eine zweireihige Mauer als optische Darstellung der historischen Mauer aus.

Spatz ärgert sich

Unmut erregten die Planungen bei Anton Spatz (SPD). "Wir schrumpfen die Parkplätze, die wir eigentlich wollten, und erhöhen die Kosten", ärgerte sich Spatz. Aus den 22 Parkplätzen, die bei Variante 1 geschaffen wären, sind nun bei der dritten und vierten Variante 14 oder 15 Parkplätze geworden. "Bei 14 Parkplätzen Kosten in Höhe von 285.000 Euro - da spiele ich nicht mehr mit", schimpfte Spatz. Wenn man die bestehende Mauer saniere und gestalte, habe das auch ein Gesicht. "Dann haben wir getan, was wir machen können mit dem Geld unserer Bürger", sagte Spatz. "Alles andere ist Prahlerei, das trage ich nicht mehr mit", ärgerte sich Spatz. Bürgermeister Heinz Richter (FW) entgegnete, dass für die Verbesserung der Verkehrssituation am Friedhof auch ein Ausbau gehöre. "Jetzt ist die Situation kriminell mit der Mauer", sagte Richter. Je älter man sei, desto schwieriger sei es dort, mit dem Auto zu rangieren. "Eine Situation, um nicht direkt auf die Friedhofstraße zu fahren, ist nicht schlecht", meinte der Bürgermeister. Bei den Varianten 3 und 4 muss nicht mehr in die Friedhofstraße gefahren werden. Eine Einbahnstraßenregelung in der Gasse zu den Parkplätzen sei sinnvoll, merkte Planer Dremel an. Für die dritte Variante mit den Ergänzungen einer Einbahnstraßenregelung auf dem neuen Parkplatz, vier Parkplätzen in der Hirtengasse, der Einbeziehung des Denkmalschutzes, ob eine zweireihige Stadtmauer gebaut werden dürfe, genehmigte man mit der Gegenstimme von Anton Spatz die Planung. Im Förderprogramm für eine Entsiegelung sei die Gemeinde damit schon angemeldet.