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Kreis Forchheim: Schuldenfreie Gemeinde braucht keine Kredite


Autor: Pauline Lindner

Leutenbach, Mittwoch, 30. Januar 2019

Die Gemeinde Leutenbach bleibt schuldenfrei. Im Haushaltsentwurf für 2019 fehlen allerdings noch einige Zahlen.
Symbolfoto: Kay Nietfeld, dpa


Der Leutenbacher Kämmerer Bastian Holzschuh legte dem Rat in der Gemeinderatssitzung den Entwurf des Haushalts 2019 zur Diskussion vor. Nach dem derzeitigen Stand ist das Zahlenwerk noch nicht ausgeglichen. Das soll erledigt sein, ehe Holzschuh seinen Arbeitgeber im April wechselt. Den Finanzexperten fehlen noch einige Zahlen, vor allem die Höhe der Kreisumlage und die der Schlüsselzuweisungen. Im Wesentlichen konnte er den Verwaltungshaushalt (2,65 Millionen Euro) nach den Vorjahren fortschreiben. Lediglich eine weitere Stelle im Bauhof wurde einkalkuliert. Beim Kindergarten wirkt sich die höhere staatliche Förderung auf die Kommune so aus, dass auch ihr Zuschussanteil steigen muss.

Gewerbesteuer und Zinsen

Holzschuh bereitete den Rat auf veränderte Zahlen im kommenden Jahr vor. Denn die Gemeinde musste 2018 Gewerbesteuer in Höhe von rund 700.000 Euro und eine Verzinsung von 100.000 Euro zurückzahlen. Mit den Einnahmen an Gewerbesteuer verrechnet, ergab das ein reales Minus von 300.000 Euro und damit eine starke Abweichung auf der Einnahmenseite des 2018er-Haushalts. "Stück für Stück" kommen davon etwa 500.000 Euro vom Kreis und vom Freistaat zurück, weil die künftige Kreisumlage und auch die Schlüsselzuweisungen an diesen Finanzkraftverlust im zweijährigen Abstand angepasst werden.

In diesem Jahr wird der Vermögenshaushalt ebenfalls rund 2,65 Millionen Euro umfassen. In ihm sind alle geplanten Investitionen eingestellt; auch die, die im vergangenen Jahr nicht umgesetzt wurden, und Summen für alljährliche fällige Maßnahmen. So taucht der Wunsch aus der Bürgerversammlung, den Weg im Mittelehrenbacher Friedhof zu erneuern, nicht eigens auf, sondern ist im Ansatzposten Friedhöfe enthalten. Dafür und für Urnenbestattungen sind 40.000 Euro vorgesehen.

Bauland

Keine Summe setzte Holzschuh für Baulandumlegung an. Dagegen nahm er für den Bau der zweiten Krippengruppe schon 950.000 Euro in sein Zahlenwerk auf, obwohl er den Verbrauch der ganzen Summe noch nicht erwartet. Für die Vernetzung der Wasserversorgung setzte Holzschuh mit 400.000 Euro fast den zu erwartenden Gesamtbetrag an. Voraussichtlich werden hier 2019 aber nur Gutachterkosten fällig. "Das ist am weitesten entfernt von allen unseren Maßnahmen", kommentierte Bürgermeister Florian Kraft (FW) diese Haushaltsstellen.

Abgeschlossen wird kaufmännisch der Breitbandausbau samt Masterplan. Rund 180.000 Euro sind noch zu zahlen, es fließen aber Zuschüsse in annähernd gleicher Höhe. In das Zahlenwerk hat Holzschuh derzeit eine Entnahme aus den Rücklagen von 1,1 Millionen Euro eingeplant. Die schuldenfreie Gemeinde braucht auch in diesem Jahr keinen Kredit; man würde aber darauf zurückgreifen, wenn es ein zinsfreies Angebot gäbe.

Der Gemeinderat bestätigte folgende Feuerwehrleitungen: für Ortspitz und Seidmar den stellvertretenden Kommandanten Matthias Galster, für Mittelehrenbach den Kommandanten Sebastian Kirchner und seinen Stellvertreter Heiko Bernad.