Kreis Forchheim: Nicht alle Schadstoffe der Schule können ausgebaut werden
Autor: Sylvia Hubele
Hallerndorf, Mittwoch, 14. August 2019
Die Schule in Hallerndorf ist mit Schadstoffen belastet. Doch aus statischen Gründen können nicht alle Stoffe beseitigt werden. Eine Verkapselung soll die Lösung sein.
Für die Sanierung der Hallerndorfer Grund- und Mittelschule musste der Gemeinderat zusätzliche Aufträge vergeben. Der Architekt Andreas Konopatzki versicherte den Gemeinderäten, dass sich hinsichtlich der Zuschüsse für die Generalsanierung die Regierung von Oberfranken sehr entgegenkommend zeige.
Er versprach nicht nur eine sichere, sondern gleichzeitig eine kostengünstige Lösung bei der Sanierung: "Wir versuchen, nicht alles auszubauen, sondern einzukapseln." Schließlich koste die Entsorgung schadstoffbelasteter Stoffe bis zu 1000 Euro pro Tonne: "Das ist immens."
Ein Abriss der Schule wäre jedoch noch teurer für die Kommune. Die Gemeinderäte müssten in einem solchen Fall mit Entsorgungskosten von mindestens sieben Millionen Euro rechnen, erklärte Konopatzki.
"Was ausgebaut werden kann, sollte raus", ist sich Claudia Kraus (WG Trailsdorf) sicher, da andernfalls später noch höhere Entsorgungskosten zu zahlen wären. Sie ist der Meinung, dass mit einer Verkapselung der schadstoffhaltigen Bauteile das Problem nur auf später verschoben werde.
"Wir werden sämtliche Schadstoffe ausbauen, an die wir hinkommen", versicherte Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG). Verkapselt würde nur dort, wo ein Ausbau aus statischen Gründen nicht möglich sei.
In den Fugen verwendet
Die Schadstoffe stammen ursprünglich aus den Materialien, die in den Fugen verwendet wurden, erklärte Konopatzki, sie sind allerdings inzwischen auch in den Beton diffundiert. Ein Ausbau tragender Bauteile wäre der "Weg der Angst" und damit weder vernünftig noch wirtschaftlich, urteilte der Architekt. Er erklärte den Gemeinderäten das Verfahren der Einkapselung.
Hierbei dient Aktivkohle als Pufferstoff und nimmt im Lauf der Zeit all die Schadstoffe auf, die sich im Beton befinden. In 20 bis 50 Jahren sind dann sämtliche Schadstoffe gebunden. Dann könne die kontaminierte Aktivkohle in einer Müllverbrennungsanlage entsorgt werden, prognostizierte Konopatzki, und der Beton werde nicht mehr als Sondermüll eingestuft.