Kreis Forchheim: Gemeinderat beginnt unter "erschwerten Bedingungen"
Autor: Carmen Schwind
Pretzfeld, Mittwoch, 06. Mai 2020
Im Markt Pretzfeld ist der neue Bürgermeister Steffen Lipfert vereidigt worden. Jürgen Kaiser und Simone Heckmann wurden zum Zweiten und Dritten Bürgermeister gewählt.
Bürgermeister Martin Piott aus der Partnerschaftsgemeinde Bretzfeld im Hohenloher Land hatte dem neugewählten und in der Sitzung des neuen Marktgemeinderats Pretzfeld vereidigten Bürgermeister Steffen Lipfert (FW) "eine stets glückliche Hand und immer Unterstützung durch den Marktgemeinderat" gewünscht. In der konstituierenden Sitzung nahm ihm nun der älteste anwesende Marktgemeinderat, Adnan Kachi-Grembler (SPD/Ökologen), den Eid ab. Mit einem Zitat von Heinrich Heine begann Lipfert seine Antrittsrede: "Jede Zeit hat ihre Aufgaben und durch die Lösung derselben rückt die Menschheit weiter." Der neue Bürgermeister sprach von "wahrlich schwierigen Zeiten", die man auch in dieser Sitzung bemerke, denn selbst einfache Dinge wie ein Handschlag waren nicht möglich. Der neue Marktgemeinderat beginne unter erschwerten Bedingungen. Doch trotzdem wolle er Ziele für die Gemeinde durchsetzten, trug Lipfert vor und lobte seine Vorgängerin Rose Stark (SPD/Ökol.), da diese sparsam gewesen sei und gut gewirtschaftet habe, so dass die Marktgemeinde eine solide finanzielle Basis habe. Lipfert forderte das Gremium auf, ihn nach besten Kräften zu unterstützen. Er wünschte sich Transparenz, Offenheit, Respekt und eine ehrliche Zusammenarbeit. Wichtig sei das Zusammenhalten, meinte er und sagte: "Gelebtes und parteiübergreifendes Miteinander bringt die besten Ergebnisse."
Räte vereidigt
In der Sitzung wurden auch die neugewählten Marktgemeinderäte vereidigt: Simone Heckmann (WIR), Marion Heinlein (FW), Diana Könitzer (CSU/BB), Erhard Müller (WPA), Michael Singer (SPD/Ökologen), Sebastian Spindler (WGZ) und Reiner Ziegler (FW). Danach beschloss das Gremium, wieder zwei weitere Bürgermeister zu wählen und setzte deren monatliche Entschädigung auf 200 Euro für den Zweiten und 100 Euro für den Dritten Bürgermeister fest. Walther Metzner (WPA) schlug Jürgen Kaiser (WPA), der im alten Marktgemeinderat die CSU und den Bürgerblock vertreten hatte, als Zweiten Bürgermeister vor. Die Wählergemeinschaft Pretzfeld-Altreuth (WPA) ist die stärkste Fraktion im neuen Gremium. Als Dritten Bürgermeister schlug Metzner Simone Heckmann (WIR) aus dem "Oberland" vor. Die Vorschläge wurden angenommen und die weiteren Bürgermeister vereidigt. Anschließend erließen die Marktgemeinderäte eine Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts und die Geschäftsordnung für den Markt Pretzfeld. Zudem erhöhte das Gremium das Sitzungsgeld von 15 auf 20 Euro. Der Verfügungsrahmen des Bürgermeisters wurde von 7500 auf 10.000 Euro erhöht. Die Sitzungen sollen weiterhin dienstags ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses stattfinden. Die monatliche Dienstaufwandsentschädigung für Mehraufwendungen in der Lebensführung für den Bürgermeister wurde von rund 243 auf 500 Euro erhöht. Außerdem wurde Lipfert zum Standesbeamten bestellt.
Die Ausschüsse werden besetzt
Das Gremium beschloss einen Haupt-, Verwaltungs- und Finanzausschuss mit den Mitgliedern Diana Könitzer, Adnan Kachi-Grembler, Erhard Müller (WPA), Jürgen Kaiser, Gerhard Kraft (FW), Marion Heinlein (FW) und René Rackelmann (WTH). Im Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss sind Gerhard Mühlhäußer (CSU/BB), Michael Singer, Walther Metzner, Jürgen Kaiser, Reiner Ziegler (FW), Gerhard Kraft, René Rackelmann und Simone Heckmann vertreten. Der Ausschuss für Landwirtschaft und Waldbewirtschaftung wurde mit Gerhard Mühlhäußer, Michael Singer, Walther Metzner, Erhard Müller, Gerhard Kraft, Reiner Ziegler und René Rackelmann besetzt. In den Rechnungsprüfungsausschuss wurden Diana Könitzer, Adnan Kachi-Grembler, Erhard Müller, Marion Heinlein und René Rackelmann gewählt. Vorsitzender dieses Ausschusses ist Erhard Müller, René Rackelmann wurde zu seinem Stellvertreter gewählt. Tanja Dvorak wird weiterhin als ehrenamtliche Jugendbeauftragte und Carolina Leisgang als ehrenamtliche Seniorenbeauftragte tätig sein.