Kreis Forchheim: Feuerwehren nach starkem Schneefall im Dauereinsatz
Autor: Sabine Memmel
LKR Forchheim, Freitag, 28. Februar 2020
So lange blieb er bisher aus, am Donnerstagabend kam der Schnee dann plötzlich und heftig. Vor allem umgestürzte Bäume hielten die Feuerwehren und die Straßenmeisterei auf Trab. Vielerorts mussten Straßen gesperrt werden.
Der Schnee am Donnerstagabend kam plötzlich und heftig. Er verwandelte die Straßen binnen weniger Minuten in gefährliche Rutschbahnen und forderte die Räum- und Streudienste sowie die Einsatzkräfte der Polizei.
Sachschäden blieben allerdings aus. Auch Verletzte gab es Gott sei Dank nicht, berichten sowohl die Polizei in Forchheim als auch in Ebermannstadt. "Wir hatten ein paar Grabenrutscher, da verlief aber alles glimpflich", erzählt Astrid Helmrich von der Ebermannstadter Polizei.
Das größte Problem waren dennoch weniger die Straßenverhältnisse als der Schneebruch. Bäume fielen unter der Last des schweren Schnees auf die Straßen oder drohten zu brechen. Als wir mit der Straßenmeisterei und der Feuerwehr am Freitag Nachmittag telefonieren, sind nach wie vor noch einige Straßen im Landkreis gesperrt, da die Aufräumarbeiten anhalten.
So unter anderem zwischen Oesdorf und Zeckern, der Sachsenmühler Berg Richtung Gößweinstein, zwischen Behringersmühle und Doos sowie zwischen Behringersmühle und Oberailsfeld. "Bäume sind teilweise entwurzelt und den Hang hinuntergerutscht. Nachts war ein Einsatz zu gefährlich", sagt Peter Scheinost, Leiter der Straßenmeisterei in Forchheim, zuständig für die Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis Forchheim und im südlichen Landkreis Bamberg. Sie waren mit neun Fahrzeugen die gesamte Nacht unterwegs.
Mit der "gesamten Flotte", sprich mit insgesamt zehn Einsatzfahrzeugen, wurden auch die Kreisstraßen geräumt. "Das Problem war der Schneebruch. Es lagen viele Bäume und Äste auf den Straßen, so dass wir manchmal zunächst gar nicht durchgekommen sind", erzählt Tiefbauamtsleiter Dieter Els.
Auch eine Vielzahl von Feuerwehren aus dem Landkreis war Donnerstagnacht im Einsatz. 31 Einsätze waren es im Landkreis Forchheim (45 im Landkreis Bamberg). "Das war schon relativ viel", bestätigt Kreisbrandrat Oliver Flake. Der Fokus lag besonders in Gößweinstein, wo in der Nacht auch eine Abschnittsführungsstelle eingerichtet wurde. "Das kommt nicht so häufig vor. Nur bei Großschadenslagen. Von dort wurden alle Einsätze koordiniert", sagt Flake.
Vermeintlicher Scheunenbrand
Einsatzschwerpunkte mit gleich mehreren Einsätzen wegen der umgefallenen Bäume waren auch in Heroldsbach, Hausen und Oesdorf. "Gerufen wurden wir auch zu einem vermeintlichen Scheunenbrand in Poppendorf. Tatsächlich war es allerdings ein Baum, der auf eine Oberleitung fiel", meint Flake. Der dadurch entstandene Lichtbogen erweckte lediglich den Anschein, dass die nahe stehende Scheune brannte. "Es war schon außergewöhnlich. Insgesamt ist ungewöhnlich viel abgebrochen und umgestürzt", findet Flake.