Kreis Forchheim: Das Geschäft mit den Weihnachts-Gutscheinen boomt
Autor: Petra Malbrich
LKR Forchheim, Dienstag, 01. Januar 2019
Die Forchheimer tauschen wenige Geschenke um, lösen aber viele Gutscheine ein. In manchen Branchen ist der Kundenandrang so groß wie vor Weihnachten.
Ist denn schon wieder Weihnachten? Der Kundenandrang in etlichen Geschäften und Märkten im Landkreis Forchheim zeigt in den Tagen nach Weihnachten keinen Unterschied zu den Tagen vor der Bescherung. Dabei geht es weniger um den Geschenke-Umtausch, sondern um den Gutschein-Eintausch, um sich von dem Geldwert einige Wünsche erfüllen zu können. Deshalb haben die Verkäufer und Verkäuferinnen alle Hände voll zu tun.
Vor allem junge Leute verschenken Gutscheine
"Fragen Sie ein andermal nach, niemand hat jetzt Zeit", erklärte ein Sprecher von Globus in Forchheim. Auch dort werde natürlich umgetauscht und eingetauscht - verbunden mit den Einkäufen für Lebensmittel und den Vorbereitungen für Silvester, denn auch der Feuerwerksverkauf durfte starten. Aus dem Mediamarkt war ebenfalls keine Stellungnahme zu erhalten, ebenso wenig bei dem Drogerieladen dm. Aber: Das Geschäft mit den Gutscheinen läuft und wird auch von jungen Leuten gerne verschenkt, betont Marcel Stark vom Rewe-Markt in Ebermannstadt. Dabei würden beide Gutscheinarten gut angenommen werden: Die hauseigenen Gutscheine und die Gutscheine anderer Firmen und Geschäfte, die zur Auswahl stehen.
"Die Gutscheine funktionieren wie Bargeld", erklärt Stark. Aufgeladen werden können die hauseigenen Rewe-Gutscheine mit einem Betrag von 3,50 Euro bis 100 Euro. Eingekauft werden kann damit alles, was es im Markt gibt. Ob Lebensmittel oder "Non-Food"-Artikel. Ein Gutschein für die Spielkonsole Playstation zum Beispiel oder eine Guthabenkarte für Amazon, Google oder Apple-Produkte, um Musik, Filme, Spiele oder Bücher zu kaufen. Damit beschenken sich vor allem junge Leute immer öfter untereinander.
Gutscheine werden woanders eingelöst
Das kann auch Klaus Wölfel von der Shell-Tankstelle in Igensdorf bestätigen. Auch dort sind Gutscheine im Shop erwerblich. Und auch dort wurden sie vor Weihnachten gut verkauft. Für die Fremdfirmen und für den eigenen Shop. Diese sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, auf einen bestimmten Bereich spezialisiert oder als Prepaid-Gutschein für alles. "Damit kann der Beschenkte den Tank füllen, Motoröl kaufen, die Angebote aus dem Shop oder eine Autowäsche kaufen", erklärt Wölfel. Das Gutschein-Eintausch-Geschäft halte sich aber in Grenzen, denn viele der Gutscheine werden zwar bei ihm verkauft, aber nicht eingelöst - sondern bei Amazon, Douglas, C&A, H&M oder den vielen anderen Geschäften.
Auch kleinere Läden merken den Trend
Selbst in kleineren Geschäften wie den Haushaltswaren Hengelein in Gräfenberg gingen viele Gutscheine als Geschenke über die Ladentheke. Diese sind aber als Haushaltswaren oder Spielwaren im Geschäft selbst einzutauschen. Trotzdem zählt aber auch ein Buch noch immer zu den liebsten Geschenken der Deutschen: Michael Holz, der Inhaber der Buchhandlung Faust, hat eher den Eindruck, dass im vergangenen Jahr mehr Kunden ein Buch als Geschenk unter dem Christbaum suchten. Wobei das Buch in der Ebermannstädter Buchhandlung begehrter gewesen sei als in Forchheim. Eher mit konkreten Wünschen kamen die Kunden in die Buchhandlung Faust in Forchheim und Ebermannstadt. "Viele lassen sich beraten oder kommen mit konkreten Wünschen", sagt Holz. Etwas schwieriger werde es, wenn Männer mit einem Buch beschenkt werden sollten. "Frauen lesen eher als Männer. Die Buchhandlung lebt von Frauen", bekräftigt Holz. Durch die intensive Beratung und der konkreten Vorstellungen der Kunden, bleibe es in der Buchhandlung nach Weihnachten ruhig. Einen Umtausch gebe es nur selten. Und wer gar keine Vorstellung hatte, konnte auch einen Gutschein für ein Buch verschenken.
Der Gutschein ist somit auch im Kreis Forchheim die Geschenkidee, die gerne genutzt wurde und in manchen Branchen, Märkten und Geschäften auch nach den Weihnachtstagen für den großen Kundenandrang sorgten.