Kreis Forchheim: Bezold begrüßt Bezold im Gemeinderat
Autor: Karl Heinz Wirth
Dormitz, Donnerstag, 18. Juli 2019
In Dormitz ist ein neues Gemeinderatsmitglied vereidigt worden. Der Ausscheider hatte "persönliche Angriffe im Rat" satt.
Wolfgang Schmitt (FW/UBD) ist in der Gemeinderatssitzung Dormitz aus dem Gremium verabschiedet worden. Schmitt hatte aus persönlichen Gründen darum gebeten. Seine offizielle Begründung: "Viereinhalb Jahre wurde im Gremium sachlich und verantwortungsvoll gehandelt und gearbeitet. Seit einem Jahr fokussiert sich die Zusammenarbeit immer mehr auf persönliche Angriffe im Rat. Dies ist mit meiner Vorstellung, zum Wohle der Bürger zu arbeiten, nicht länger vereinbar." Für ihn rückt nach dem Ergebnis der Kommunalwahl 2014 aus der Liste der Freien Wähler/Unabhängige Bürger Dormitz (FW/UBD) Thomas Bezold als Gemeinderat nach. Bürgermeister Holger Bezold (FW) begrüßte das neue Ratsmitglied. Die Verpflichtungsformel, in welcher Bezold die Treue zur Verfassung gelobte, wurde mit einem Händedruck besiegelt. Durch die Nachbesetzung ergeben sich auch Änderungen in den gemeindlichen Ausschüssen. Thomas Bezold wird künftig dem Rechnungsprüfungsausschuss beiwohnen sowie als Stellvertreter in die Verbandsversammlung des Wasserzweckverbands Marloffsteiner Gruppe entsendet. Die Räte hatten bereits im April die Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek) beschlossen. Statt einzelner Fachplanungen soll ein Leitbild treten, das alle örtlichen Handlungsfelder integriert. Hierzu sind Umsetzungsbeschlüsse erforderlich, die spätere Beschlüsse im Rahmen von Isek nicht ersetzen.
Vorentwurf für Isek
Franz Ulrich vom Planungsbüro präsentierte den Vorentwurf, wobei er Qualitäten, Potenziale sowie bestehende Nutzungskonflikte wie Mängel herausstellte und Sanierungsziele und mögliche Maßnahmen zur städtebaulichen Entwicklung definierte. Um die Akzeptanz bei den Bürgern zu erhöhen sowie weitere Anregungen zu erhalten, sieht Isek eine Vielzahl von Beteiligungsrunden vor. Der Gemeinderat stimmte der Entwurfsfassung einstimmig zu. Seit 2018 hat sich das Verfahren zur Beantragung von Mitteln aus der Städtebauförderung aufgrund eines Sanierungskonzepts geändert. Bisher wurden Bauherren von der Gemeinde im Rahmen der Altortsanierungssatzung beraten und vom zuständigen Ingenieurbüro geprüft. Die bisherige Sanierungssatzung wurde von den Bürgern nur wenig genutzt, da es ein sehr aufwendiges und bürokratisches Verfahren mit sich führte, zum Teil mit Wartezeiten von einem Jahr. Weiter deckt sich die Altortsanierung nicht mit den Zielen von Isek. Die Räte beschlossen, die Altortsanierungssatzung beizubehalten, wobei private Förderanträge nicht mehr angenommen werden.
Sanierung der Pfarrkirche
Die katholische Kirchenstiftung Dormitz hat eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis für die Außensanierung und Instandsetzung der Stuckdecke der Pfarrkirche beantragt. Nachdem sich im Herbst 2017 vom Deckengemälde eine etwa zwei Quadratmeter große Putzfläche gelöst hatte, wird die Decke nun aufwendig saniert. Die Räte befürworteten einstimmig die Sanierung zum Erhalt der Pfarrkirche.
Wieder "Tellerrand"-Festival
Die Veranstalter des "Tellerrand"-Festivals 2019 stellten den Räten in einem kurzen Resümee die diesjährige Veranstaltung vor und bewarben sich gleichzeitig für eine Wiederholung der Veranstaltung 2020. Aufgrund der Rahmenbedingungen favorisieren die Veranstalter den Ort und das Veranstaltungsgelände. Um Planungssicherheit und ausreichend Zeit zur Verfügung zu haben, wollten sie möglichst früh die Nutzung des Geländes abklären. Durch die längere Vorlaufzeit bestehe auch die Möglichkeit einer Optimierung des Konzepts, argumentierten die Veranstalter und stellten es dem Gremium vor. Die Räte beschlossen mehrheitlich, dem Konzept und der Veranstaltung 2020 auf dem Gelände des Jugendclubs "Leuchtturm" zuzustimmen.