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Kräuterweihe in Leutenbach


Autor: Franz Galster

Leutenbach, Donnerstag, 17. August 2017

Im Grab Mariens sollen Blumen und Kräuter gefunden worden sein. Darauf gründet der Brauch der Würzbüschel zurück.
In Tracht und mit Würzbüscheln in der Hand nehmen diese zwei Frauen am Gottesdienst teil.


Ganz im Zeichen der Aktion "Sommerkirche", die organisiert wird vom Seelsorgenbereich Ehrenbürg und des Tourismusvereins "Rund ums Walberla", stand heuer der Festgottesdienst zu Mariä Himmelfahrt mit einer Kräuterweihe in freier Natur.

Der Obst- und Gartenbauverein Leutenbach stellte dafür seinen Garten zur Verfügung. Die Organisation hatten im Wesentlichen Pastoralreferentin Helga Deinhardt und Lydia Heilmann vom Pfarrgemeinderat Leutenbach übernommen. Im Vorfeld führte Rosi Roth eine Kräuterwanderung in der Umgebung von Leutenbach. Helga Deinhardt und Norbert Braun ergänzten die Führung mit ihrem Wissen über die Welt der Pflanzen. Etwa 40 Teilnehmer aus dem ganzen Landkreis Forchheim zeigten ihr Interesse. Dabei sammelten die Teilnehmer Pflanzen und Kräutern für die anschließend zu bindenden Wurzbüschel. Pflanzen wie die Königskerze, das Johanniskraut, Beifuß oder Baldrian gehören seit jeher fest dazu.

Eine andere Gruppe hat in der Zwischenzeit bereits Kräuter sortiert, die aus den Gärten Leutenbachs geliefert worden waren.


Im Grab Mariens

Helga Deinhardt erinnerte an eine Legende, nach der im Grab Mariens Blumen und Kräuter gefunden worden sind. Darauf gründe auch der Brauch der Würzbüschel.

Pfarrer Alfred Beißer segnete anschließend die bunten Wurzbüschel beim Festgottesdienst. Er verwies darauf, dass durch die Aufnahme Mariens der Himmel allen offen stehe. Offen stehe aber auch die Kirche an Werktagen. Als sich die Wolken verdichteten und einige Tropfen fielen, sah Beißer dies auch als Segen des Himmels, der aber an diesem Tag nicht so reichlich ausfallen möge. Das Wort des Pfarrers wurde erhört. "Heute spricht die reichhaltige Natur den Segen", fügte Beißer hinzu.

Nach der Weihe nahmen die Gläubigen die Wurzbüschel mit nach Hause. In den Tagen zwischen Heiligabend und Dreikönig legt man Teile der Pflanzen auf Holzkohlen und räuchert nach altem Brauch damit das Haus und Hof.
Pfarrer Alfred Beißer dankte abschließend allen fleißigen Helfern von Leutenbach für die Ausrichtung des Festes und lud anschließend zum ausgiebigen Gedankenaustausch und zur Gemeinschaft.