Konzept für Dorfladen in Leutenbach überzeugt Räte noch nicht

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Im ehemaligen Bankgebäude in Leutenbach soll der Dorfladen entstehen. Foto: Franz Galster
Im ehemaligen Bankgebäude in Leutenbach soll der Dorfladen entstehen.  Foto: Franz Galster

In Leutenbach hat sich der künftige Besitzer des Dorfladens vorgestellt. Er kommt aus Erlangen.

Vor etwa zwei Jahren erwarb die Gemeinde Leutenbach das ehemalige Raiffeisengebäude der Volksbank Forchheim. Dahinter steht die Absicht, im Ort wieder einen Dorfladen zu etablieren. Jetzt verfolgten Leutenbacher Bürger in der Gemeinderatssitzung die Ausführungen von Stefan Löhe aus Erlangen, der sich als künftiger Ladenbesitzer vorstellte. Die Gemeinde hat 2017 mit ihm einen Mietvertrag abschlossen, wonach er die Geschäfts- und Lagerräume der ehemaligen Bank mietet. Dann hörte man lange nichts mehr, Termine verstrichen. Außerdem investierte die Gemeinde in Fußböden und Fenster, eine Rampe soll noch folgen, insgesamt keine wesentlichen Ausgaben.

Büro im Obergeschoss

Jetzt meldete Löhe noch Bedarf für die Wohnung im Obergeschoss für Bürozwecke an. Der Vormieter ist bereits ausgezogen. Ebenso sieht der Erlanger Bedarf für die Kellerräume zu Kühlzwecken. Der Mangel an Platz habe das Projekt bisher so verzögert, lautete seine Begründung. Mittlerweile kristallisiert sich heraus, dass der neue Mieter einen Getränkemarkt mit Backwaren einzurichten gedenkt. In gewisser Weise steht er damit in unmittelbarer Konkurrenz mit einem bereits in Leutenbach bestehenden Getränkemarkt. Die Bedürfnisse eines Dorfladens sind von anderer Qualität. Die Leute sollten sagen, welche Wünsche sie hätten, was in das Sortiment aufgenommen werden sollte, so der neue Mieter. Er wolle dann Waren im Supermarkt zukaufen und Schritt für Schritt sein künftiges Sortiment im Laden den Bedürfnissen der Bürger anpassen.

Zweifel von Weber

Gemeinderat Reinhard Weber (CSU)bezweifelte, ob dies plausibel zu kalkulieren sei, woran Löhe aber keinen Zweifel lässt. Die Öffnungszeiten will er ebenfalls der Nachfrage anpassen. Es gab zahlreiche Fragen der Räte. Ein konkretes Schema war immer noch nicht erkennbar. Bürgermeister Florian Kraft (FW) richtete das Wort auch an die Zuhörer hinsichtlich Fragen ihrerseits. Diese blieben aber stumm. Zweifel an der Realisierung des Dorfladens konnte Löhe nicht ausräumen. Er hat aber bald die Chance, Taten folgen zu lassen. Bis Ende 2018 hat er die Öffnung des Ladens zugesagt. Die Gemeinde hat einen den erwähnten Wünschen angepassten Mietvertrag in Aussicht gestellt.

Beratung über Breitband

Bürgermeister Florian Kraft begrüßte auch Andreas Frank von der Breitbandberatung Bayern. Dieser gab einen Überblick über die Versorgung mit schnellem Internet in der Gemeinde Leutenbach. Generell sei die Kommune gut versorgt, so dass auch keine Fördermittel mehr abgerufen werden könnten. Weiße Flecken wären noch die Kläranlage sowie der Wasserhochbehälter. Selbst bei einem möglichen Zuschuss ist der Aufwand kaum vertretbar, sind sich die Räte einig. Die Situation der Internetversorgung der einzelnen Häuser der Gemeinde Leutenbach kann auch über https://bitratenkarte.de/fo abgelesen werden.

Für Amphibien

Annette Grün vom Bund Naturschutz informierte über die geplante Schaffung einer stationären Amphibienleiteinrichtung an der Kreisstraße FO 11 zwischen Kirchehrenbach und Leutenbach. Nachdem auch beabsichtigt ist, die Teerdecke auf dieser Kreisstrecke zu erneuern, bietet sich hier eine einmalige Gelegenheit. Bisher sammeln Idealisten des BN jährlich um die 10.000 Frösche mit Eimern ein und tragen sie über die Fahrbahn. Dennoch kommen noch viele Tiere durch den Autoverkehr ums Leben. Leutenbach wurde auch informiert als Träger für öffentliche Belange. Der Gemeinderat befürwortet dieses Projekt. Gleichzeitig ist die Kommune einer der Anlieger, so dass Bürgermeister Florian Kraft noch entsprechende Verhandlungen führen muss. Sie soll 415qm abtreten.

E-Ladestation

Lebhaft diskutierte der Gemeinderat die vorgesehene Einrichtung einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für E-Mobile am Mühlweiher in Leutenbach. Raimund Dörfler (WvE) hatte noch alternativ den Parkplatz vor der Schule in Mittelehrenbach ins Gespräch gebracht. Es ist keine Schnellladeeinrichtung, diese käme der Gemeinde zu teuer. Es soll eine Werbung für Leutenbach sein und ist auf Grund der Platzierung eher auf Touristen und sonstige Wanderer ausgerichtet. Ein Pachtvertrag mit dem Besitzer der nötigen Parkfläche existiert bereits. Die Gemeinde beteiligt sich mit 4787 Euro bei einer Laufzeit von sechs Jahren.

Ehrenbürg-Feldweg

Auf der Tagesordnung stand die Sanierung und Ertüchtigung des Ehrenbürg-Feldweges, der sogenannten Ruhstraße. Die betreffenden Anlieger waren nach einer Gesprächsrunde mit dem Bürgermeister bereit, ihre Straßenflächen öffentlich widmen zu lassen. Im Laufe der Diskussion im Gemeinderat flossen diverse Aspekte ein wie Vergleichbarkeit mit dem Ausbau anderer Wege und Straßen. Letztlich beschloss der Rat mit großer Mehrheit, die Ruhstraße in das Bewertungskonzept der Straßen der Gemeinde aufzunehmen. In dieser Liste kann die Straße, die vorgeblich in keinem guten Zustand ist, zunächst einmal in der Reihenfolge nach hinten rutschen.

Friedhofsweg St. Moritz

Mit 30 Prozent beteiligt sich die Gemeinde Leutenbach am Ausbau des Friedhofsweges von St. Moritz. Bei einer Gesamtrechnung von 13 411 Euro an die Kirchenstiftung übernimmt die Gemeinde somit 4320 Euro.

Mit klarer Mehrheit stimmte der Rat zu, den FC Concordia Leutenbach für die geplante Entwässerungseinrichtung von den Herstellungsbeiträge und Verbesserungsbeiträgen zu befreien.