Die Soldatenkameradschaft Walkersbrunn und Umgebung ehrt einen Mann, der im Krieg viel Schlimmes erlebt hat.
Es ist nicht allein der 92. Geburtstag, der den Vorsitzenden Jörg-Dietrich Schmidt und Ehrenvorsitzenden Dettmar Kühlcke zu Konrad Zeißler geführt hat.
Der älteste Walkersbrunner erhielt gleich zwei Ehrungen: die Treuenadel für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft bei der Soldatenkameradschaft Walkersbrunn und Umgebung und eine Ehrenurkunde des Bayerischen Soldatenbunds von 1874 als Dank für die geleisteten Dienste als Frontsoldat im Zweiten Weltkrieg. Schmidt erinnerte an die dramatische Flucht, die Konrad Zeißler damals erlebt hat. "Am Schlimmsten war, dass es kein Licht gab", erzählte Zeißler selbst. Er ist der einzige noch lebende Kriegszeuge in Walkersbrunn.
"Unvorstellbar schwere Arbeit"
Geflüchtet waren Zeißler und die drei ortskundige Soldaten aus der Oberpfalz immer nur nachts, beispielsweise durch den Adalbert-Stifter-Wald.
Im heutigen Österreich wurde Zeißler am Ende von den amerikanischen Truppen des Panzergenerals Patton gefangen genommen. Für Zwangsarbeit wurden die Soldaten an die Tschechen "ausgeliehen". Zeißler erinnert sich an "harte, unvorstellbar schwere Arbeit".
Es gab viele Gründe, die Zeißler und seine Mitgefangenen an Flucht denken. Seine Kollegen aus der Oberpfalz kannten sich aus und so flohen sie nachts aus dem Lager in Böhmen nach Bayern. "Der nächtliche Marsch durch die tschechisch-bayerischen Wälder ohne Hilfsmittel war lebensbedrohlich", erzählte Schmidt. Zeißler, der nach den Fußmärschen wohlbehalten in der Heimat ankam, übernahm anschließend den väterlichen Hof.