Druckartikel: Kommt mit neuem Citymanager ein neues Konstrukt?

Kommt mit neuem Citymanager ein neues Konstrukt?


Autor: Pauline Lindner

Forchheim, Mittwoch, 20. Dezember 2017

Die ausgeschriebene Stelle eines Citymanagers bringt Aufwind in die Forchheimer Werbegemeinschaft.
Die leuchtenden Hinweise auf die Straßenamen am Marktplatz wurden von Michael Csepai und jungen Kollegen aus der Werbegemeinschaft selber angebracht. Foto: Pauline Lindner


In drei Treffen, so deren Vorsitzender Michael Csepai, erarbeitete man mit den "Innenstädtern", der losen Vereinigung Forchheimer Geschäftsleute, das Spektrum seiner Aufgaben. Csepai warnte aber bei der Jahresschlussversammlung der Werbegemeinschaft: "Wir dürfen ihm nicht zu viel überbürden."

Csepai sieht es als eine Chance für eine positive Außenwirkung der Forchheimer Geschäftswelt. Mit Wohlwollen betrachte Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD), dass die "Außenstadt" in die Überlegungen einbezogen wurde. Man setzt hierbei auf für alle positive Wechselwirkungen. Pius Schiele, der in Forchheim eine Zweigstelle seines alteingesessenen Bamberger Reisebüros betreibt, erläuterte dies den Mitgliedern anhand der Erfahrungen in Bamberg, wie dort der Laubanger und auch Nachbargemeinden miteinbezogen würden: . "Es darf keine Zwei-Klassen-Gesellschaft geben."

Wie sich die beiden Vereinigungen von Geschäftsleuten entwickeln, ist, so sagt Csepai, vorerst auf Eis gelegt. Ein neues Konstrukt scheint ihm ratsam, wenn der Citymanager sein Amt - wohl im Sommer - antritt. "Man darf aber nicht denken, er kommt und dann geht es los. Man muss auch selber was tun", bremste Schiele mit seinen Bamberger Erfahrungen all zu viel Euphorie.

Auch der Oberbürgermeister erwartet von der Geschäftswelt, dass sie Impulse in die neue Situation hereinbringe, ergänzte Roland Eismann, der die Stadt in der Werbegemeinschaft vertritt. Der Manager habe eine Vermittlerrolle zwischen verschiedenen Interessen.

Internethandel ist der Punkt, an dem Ladengeschäfte knabbern. Darüber war man sich einig. Als Gegenmittel sieht man Aktionen, die Leute in die Stadt bringen. Was aber nichts nützt, wenn nur die Hälfte der Geschäfte mitmacht, merkte ein Mitglied kritisch an.

Ursula Mäx schlug eine Kampagne vor, durch die die Ladengeschäfte ihre Vorteile herausheben könnten, wie den Anteil der Geschäftswelt an der weihnachtlichen Beleuchtung und damit Stimmung in der Stadt. Auf Interesse stieß auch eine andernorts verwirklichte Idee eines gemeinsamen Lieferdienstes per E-Bike, über den man regionale Produkte nach Hause ordern könne, direkt oder nachdem man sie in einem Laden ausgewählt hat.

Mit gebotener Vorsicht will man mit verkaufsoffenen Sonntagen umgehen, nachdem in der Region schon etliche Reisebüros wegen ihrer Teilnahme angezeigt wurden. Denn die Rechtsprechung erlaubt diese Sonderöffnungen nur zur Versorgung eines anderen Ereignisses.