Druckartikel: Kommen Realschüler doch nicht nach Eggolsheim?

Kommen Realschüler doch nicht nach Eggolsheim?


Autor: Ekkehard Roepert

Eggolsheim, Montag, 03. Dezember 2012

Die Gemeinde Eggolsheim will das Lindner-Gebäude als Ausweich-Quartier für die Forchheimer Realschüler herrichten. Doch die Kreis-CSU bremst - und der Zeitplan wird eng.
Ab nächstem Schuljahr könnten im Lindner-Gebäude  die Forchheimer Realschüler unterrichtet werden.  Doch in der Kreis-CSU regt sich Widerstand gegen die Pläne. Foto: Josef Hofbauer


In der kommenden Woche muss sich der Kreistag endlich entscheiden. Wird die Realschule Forchheim ab nächstem Jahr saniert? Oder wird die Sanierung um ein Jahr verschoben?

Im jüngsten Kreisausschuss waren Zweifel aufgekommen: Die CSU hatte die Unterbringung der Realschüler im Eggolsheimer Lindner-Gebäude problematisiert. Während dieser Sitzung hatte sich Landrat Reinhardt Glauber (FW) über die Zögerlichkeit der CSU gewundert - und nach der Sitzung hatte sich Realschul-Leiter Günter Maier enttäuscht gezeigt: "Ich habe mir mehr erwartet."

Schulleiter-Appell an die Vernunft

Es gebe permanent Nachfragen der Eltern, aber trotz der Vorplanung müsse er die Eltern darauf hinweisen, "dass definitiv noch nichts entschieden ist", sagt Maier. "Ich appelliere an die Vernunft der Politik, die Auslagerung wird uns viel ersparen und es wäre sehr enttäuschend, wenn es nicht klappt."

Doch Peter Eismann, Fraktionssprecher der Kreis-CSU und zugleich Eggolsheimer Kommunalpolitiker, sagt: "Ich richte mich nicht nach Schulleitern und Bürgermeistern, es geht um die Kinder." Den Kindern in Eggolsheim werde "zugemutet", dass sie den Lärm beim Umbau des Lindner-Gebäudes hinnehmen; während die Realschüler aus Forchheim genau aus diesem Grund nach Eggolsheim ausgelagert würden, weil man ihnen den Baulärm während der Sanierung ihrer Schule nicht zumuten wolle. Eismanns Vorschlag: "Die Sanierung an der Realschule Forchheim soll ein Jahr später beginnen." Denn auch den Vorschlag, täglich 18 Busse mit Forchheimer Realschülern durch das Baugebiet in Richtung Lindner-Gebäude zu fahren, halte er für eine "Zumutung" der Bürger in Neuses, sagt Eismann.

"Auf dem Rücken der Schüler"

Hier werde, sagt Eggolsheims Bürgermeister Claus Schwarzmann (Bürgerbund), "Opposition auf dem Rücken von 900 Realschülern und Lehrern gemacht". Er halte es für "nicht nachvollziehbar", dass ausgerechnete ein Eggolsheimer Gemeinderat hier bremse. Die CSU Eggolsheim habe doch den Grundsatzbeschluss mitgetragen, erinnert Schwarzmann.

Dieser Beschluss vom September sieht vor: Neben den bereits sanierten 25 Klassenzimmern (und Nebenräumen) sollen im Lindner-Gebäude weitere 16 Zimmer auf zwei Etagen saniert werden. Außerdem soll der Dachausbau der gesamten Schule bis August 2013 fertig sein. Da die zusätzlichen 16 Klassenräume in einem separaten Gebäudeteil liegen, seien die Schüler auch nicht beeinflusst vom Umbau, betont Schwarzmann. "Der Innenausbau ist problemlos hinzubekommen."

5,50 Euro pro Quadratmeter

Die Investition für die Gemeinde Eggolsheim würde rund eine Million Euro betragen. Ein konkretes Angebot liege dem Landkreis Forchheimer längst vor, sagt Claus Schwarzmann: 5,50 Euro pro Quadratmeter. 4000 Quadratmeter Klassenräume stünden zur Verfügung. Hinzu könnten 1000 Quadratmeter Pausenhalle genutzt werden. "Aus unserer Sicht ist alles bestens vorbereitet und geklärt", sagt Schwarzmann und ärgert sich über die "Verunsicherung" durch die CSU. "Wie kann man bei solchen Zahlen noch Zweifel hegen", fragt Schwarzmann. Durch diese Verzögerung werde der Fahrplan für das Projekt nun "eng", bedauert der Bürgermeister. "Bald drei Monate sind verloren gegangen, jetzt wird es eine Herkulesaufgabe."