Klinik Fränkische Schweiz bald mit Psychosomatik?
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Montag, 25. November 2013
Der Bayerische Krankenhaus-Ausschuss billigt im Grundsatz eine neue Abteilung an der Klinik Fränkische Schweiz. Die zusätzlichen Patienten sollen das Haus vor dem Ruin bewahren.
Eine neue Fachrichtung soll die defizitäre Klinik Fränkische Schweiz vor dem Aus retten. Dieses zusätzliche "Leistungsfeld", wie es Geschäftsführer Uwe Möller-Uehlken nennt, soll die Psychosomatik werden. 36 Betten sollen für diesen Bereich umgewidmet werden. Dafür hat sich der Forchheimer Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) auf einer Sitzung des Bayerischen Krankenhaus-Ausschusses mit Nachdruck eingesetzt.
Mit Erfolg: Die Mitglieder des Gremiums, dem Stumpf seit über 15 Jahren angehört, habe dem Vorhaben grundsätzlich zugestimmt. Aus der Sicht von Franz Stumpf ist dies die einzige Chance, der permanenten Unterbelegung der Klinik Fränkische Schweiz entgegenzuwirken.
"Es war klar, dass die Klinik Fränkische Schweiz in ihrer jetzigen Struktur nicht überlebensfähig ist", lässt Stumpf nichts an Deutlichkeit vermissen.
Andererseits müsse alles getan werden, die Klinik in Ebermannstadt zu erhalten, findet Stumpf. Davon konnte er die Kollegen des Bayerischen Krankenhaus-Ausschusses überzeugen, der Pläne aufstellt, um eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit leistungsfähigen, eigenverantwortlich wirtschaftenden Krankenhäusern zu sozial tragbaren Pflegesätzen sicherzustellen. Wichtiges Indiz, dass ein Krankenhaus oder eine Fachabteilungen als bedarfsgerecht eingestuft wird, ist der Grad der Inanspruchnahme durch die Patienten.
Darin liegt das derzeitige Problem des Ebermannstadter Krankenhauses. Die Gutachter des Krankenhaus-Ausschusses haben eine "permanente Unterdeckung" auf Grund zu geringer Patientenzahlen in Ebermannstadt festgestellt. "Aber wir können nicht noch mehr sparen", erklärt Geschäftsführer Müller-Uehlken. Die Nachtwache brauchen wir, ob wir 20 oder 35 Patienten haben", argumentiert er.
Ein rundes Paket
"Die Psychosomatik als zusätzliche Abteilung würde gut zu unserem restlichen Angebot passen", findet Möller-Uehlken. Sie würde auch zu einer besseren Auslastung der bisherigen Einrichtungen, beispielsweise des Schlaflabors, führen. Und die Psychosomatik sei eine zukunftsträchtige Fachrichtung, die nur geringen Investitionsaufwand erfordern würde. Die Geräte für Physiotherapie seien bereits vorhanden. Zusammen mit der Geriatrie wäre das ein richtig rundes Angebot, findet der Geschäftsführer der Klinik Fränkische Schweiz.
Zuvor muss dieses Zusatzangebot aber in den Bayerischen Krankenhausplan aufgenommen werden. Das ist mit dem Beschluss des Krankenhaus-Ausschusses im Prinzip bereits geschehen. Doch das letzte Wort hat der Medizinische Dienst der Krankenkassen, dessen abschließende Stellungnahme zu der Veränderung noch aussteht.
Damit dies Sache aber nicht zu sehr auf die lange Bank geschoben wird, kamen die Ausschuss-Mitglieder überein, dass die Klinik Fränkische Schweiz nicht die nächste Sitzung dieses Gremiums abwarten muss. Die Planungen für die Psychosomatische Abteilung an der Klinik in Ebermannstadt dürfen aufgenommen werden, sobald vom Medizinischen Dienst grünes Licht vorliegt, informiert Stumpf.
"Ein wichtiger Schritt, um das Konzept für die Sanierung der Klinik Fränkische Schweiz zu stärken", findet Franz Stumpf, der sichtlich stolz ist auf den Teilerfolg, den er errungen hat. Während die Planung für Ebermannstadt abgesegnet wurde, stellte das Gremium die Planung in zwei anderen, ähnlich gelagerten Fällen zurück.