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Kleinsendelbach nutzt die Gunst der Stunde


Autor: Karl-Heinz Frank

Kleinsendelbach, Mittwoch, 03. Dezember 2014

Die Gemeinde Kleinsendelbach nutzt die niedrigen Zinsen und tilgt ein laufendes Darlehen stärker als ursprünglich geplant. Damit reduziert die Gemeinde ihre Zinsbelastung.
Kleinsendelbachs Bürgermeisterin Gertrud Werner Foto: FT


Mit 12:0 Stimmen hat der Kleinsendelbacher Gemeinderat beschlossen, dem Antrag der Dorfgemeinschaft (DGEM) zu folgen. Das bedeutet, dass die Gemeinde noch im laufenden Haushaltsjahr eine Sondertilgung in Höhe von 100 000 Euro vornehmen wird. Das entsprechende Darlehen läuft mit einem Zinssatz von 3,35 Prozent. Ziel der Sondertilgung ist es, die Zinsbelastung bereits im kommenden Jahr um 6700 Euro zu senken.

Die DGEM-Fraktionsvorsitzende Hildegund Fischer hatte sich in ihrem Antrag auf die Ausführungen von Bürgermeisterin Gertrud Werner (UWK) bei der diesjährigen Bürgerversammlung bezogen. Dort hatte Werner von Rücklagen in Höhe von 325 000 Euro und einer Gesamtverschuldung von über 750 000 Euro gesprochen.

In diesem Zusammenhang hatte Fischer gefordert, von der Möglichkeit von Sondertilgungen Gebrauch zu machen.

Hinzu komme, dass momentan mit den Rücklagen kaum Zinserträge zu erzielen seien. Sollte die Gemeinde aber für künftige Investitionen doch wieder Fremdmittel benötigen, würden diese sicherlich zu einem wesentlich niedrigeren Zinssatz beschafft werden können.

Bürgermeisterin Werner wollte vor einer Entscheidung jedoch erst noch über die anstehende Sanierung im Ort sprechen: die Kanalisation, die Beseitigung der Straßenschäden oder auch die Arbeiten an der Brander Brücke, dem Rathaus, Schwabachstüberl und Leichenhaus.

Volumen von zwei Millionen Euro

Davon versprach sie sich eine Übersicht über die liquiden Haushaltsmittel im kommenden Jahr. "Ein Mindestbeitrag von 17 383 Euro muss zur Sicherung der Kassenliquidität in der Rücklage bleiben."

Anschließend gab VG-Kämmerin Ursula Lauterbach dem Gremium die vorläufige Jahresrechnung 2013 zur Kenntnis, die in den Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushaltes ein Volumen von gut knapp zwei Millionen Euro besitzt. Der Vermögensetat enthält seinerseits 542 813 Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beläuft sich auf 281 038 Euro.

Neues Verfahren

Am Ende der Sitzung informierte Werner ihre Gemeinderäte noch darüber, dass sich beim Markterkundungsverfahren zum Breitbandausbau erwartungsgemäß kein Anbieter gefunden hatte, der zu einem eigenwirtschaftlichen Ausbau - und damit ganz ohne Kostenbeteiligung der Gemeinde - bereit gewesen wäre.
Deshalb muss die Gemeinde Kleinsendelbach nun in das Auswahlverfahren eintreten. Dieses Verfahren segnete der Gemeinderat auch ab.